1.FC Kaiserslautern, Teil 1

Über ein Jahr ist es her, da schied Bayer Leverkusen im DFB-Pokal gegen den 1.FC Kaiserslautern aus. 2. Runde – die Pfälzer gewinnen daheim auf dem Betze 2:1. Das 1:0 für Lautern erzielte damals – ausgerechnet – Sidney Sam. Ausgerechnet Florian Dick bereitete dieses Tor vor. Sachen gibts. Mich wundert, dass keinem TV-Kommentator diese Koinzidenz aufgefallen ist. Die Kärtchenschreiber dieser Welt haben schlechte Arbeit geleistet.

Denn – ausgerechnet – Dick traf heute völlig überraschend zum 0:1 für Kaiserslautern nach einer verunglückten Freistoßabwehr und Sam erzielte nicht nur den Ausgleich, sondern auch ein äußerst ansehnliches Volleytor aus rund 25 Metern in den rechten Winkel. Verschwiegen werden darf auch nicht, wenn auch völlig zusammenhangslos in Bezug auf vorherige Spiele und ganz ohne “ausgerechnet”, dass Patrick Helmes das 2:1 markierte.

In einer nicht ausverkauften BayArena sahen die Zuschauer ein munteres Spielchen und die von Rudi Völler geforderte 100%ige Leistungssteigerung der Leverkusener Mannschaft. Gegen den Aufsteiger überraschte zunächst die Aufstellung, denn Heynckes hatte an Klasse aufgeboten, was aufzubieten war. Adler, Kadlec, Reinartz, Friedrich, Schwaab, Rolfes, Vidal, Barnetta, Renato Augusto, Sam und Derdiyok sind Namen, die auch bei voller Kaderstärke durchaus einmal die Startelf stellen könnten. Gleichzeitig war die Aufstellung mit fünf Änderungen gleichbedeutend, obwohl Heynckes in der PK vorm Spiel lediglich drei angekündigt hatte.

Die Klasse zahlte sich aus. Bayer bestimmte fast die gesamten 90 Minuten das Spiel, ließ aber immer wieder einmal die ein oder andere gute Möglichkeit der Gäste zu. Speziell nach dem 2:1 zog sich Bayer zurück und hätte fast noch den Ausgleich kassiert. Adler rettete in höchster Not. Stattdessen machte Sam seinen Tag gegen die alten Kollegen perfekt und zeigte warum man ihn nach Leverkusen geholt hat. So werden wohl die wenigsten Fans Toni Kroos nachtrauern. Neben Sam, wussten auch Tranquillo Barnetta und Renato Augusto zu begeistern. Der Brasilianer war nach langer Verletzungspause ein echter kreativer Lichtblick, der der Heimmannschaft in den letzten Wochen immer wieder gefehlt hatte.

Die Abwehr stand weitestgehend stabil. Der Unsicherheitsfaktor Nr. 1 der letzten Wochen Reinartz erreichte heute gerade noch Normalniveau, auch wenn die Abseitsfalle mit Friedrich und die Abstimmung im Allgemeinen noch nicht ganz passte. Das Mittelfeld arbeitete gut nach hinten. Nach vorne fehlt noch die Abstimmung mit dem einen Stürmer. Derdiyok lässt sich oft zurück fallen und fehlt dann vorne. Nach der Verletzung von Derdiyok hing Helmes lange Zeit im luftleeren Raum rum, um dann im entscheidenden Moment doch da zu sein, wo er stehen muss. Einsatz und Wille stimmten heute, an den Feinheiten muss noch gearbeitet werden.

Am nächsten Samstag wartet der nächste Aufsteiger auf Leverkusen. St.Pauli so der Gegner am Millerntor.

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