Karlsruher SC, Teil 1 (heute auch für Blinde! Stichwort: Podcast)

Alle Elemente der bisher absolvierten Spielzeit der Werkself kumulierten im Spiel gegen den Karlsruher SC. Da war die schnelle Führung. Schon gehabt, zwar nicht so schnell, aber immerhin. Beispiel Sieg gegen Hannover (5.Minute Rolfes), Beispiel Sieg gegen Frankfurt (6.Minute Helmes). Dann die überlegende und beeindruckende Eröffnungsphase der Bayer-Elf. Angriff um Angriff rauschte auf das Tor der hoffnungslos unterlegenden Badener. Bumm, Peng. 2:0. Bumm, Peng. 3:0! Alles super. Alles toll.

Doch dann kam das, was kein Pillendreher sehen wollte. Das wofür Leverkusen nun mal steht. Die Sportbild sprach neulich mal von Looseritis. Das Spiel gegen Karlsruhe hat das bestätigt. Ich gebe zu, am Ende haben wir noch einen Punkt ergattert, ich würde fast schon sagen gewonnen, aber wenn man in den internationalen Wettbewerb will, darf man einfach kein 3:0 herschenken. Wenn man nicht absteigen will, darf man kein 3:0 wegschenken. Ein 3:0 darf gar nicht wegschenken. Habe ich gelacht, als Schalke gegen Dortmund ein 3:0 weggeschenkt hat? Ich glaube ja. Das hat sich gerächt.

Weiter im Rückblick. Also Leistungen, wie die in den ersten dreißig Minuten gab es in dieser Saison zu Hauf. Solche verpeilten, unkonzentrierten, nervösen Spielgestaltungen eher wenige. So führte man zum Beispiel auch gegen Bochum 3:0. Dann kamen die Blauen nochmal auf 3:2 heran, aber in diesem Fall spielte das Glück mit der Werkself. Es blieb dabei. Gegen Hamburg führte man 2:0 und dort verlor das Labbadia-Team sogar noch. Soweit kam es diesmal nicht, allerdings spielte man auch nicht über 50 Minuten mit einem Mann weniger.

Auch das 2:3 gegen Dortmund oder das 0:1 gegen Berlin finden sich im Spiel gegen die Karlsruher wieder. Gegen beide Teams hatte man keinen Plan B. Zwar spielte die Werkself überlegen gegen Dortmund, trotzdem verhinderte man die entscheidenden Gegentreffer nicht. Man konnte nicht umschalten und selber die entscheidenden Akzente setzen. So auch gegen Hertha BSC Berlin. Hier spielten die Leverkusener 90 Minuten gegen eine Wand. Relativ ideenlos, halt ohne den Alternativplan und das rächte sich gegen Berlin und auch gegen Dortmund.

Vielleicht liegt das auch daran, dass die Werkself sehr berechenbar ist. Es spielen mehr oder weniger immer die gleichen elf Spieler, die gleiche Taktik. Zwar gut, wenn nicht sogar begeisternd, aber mit der richtigen Gegenkonzept stellt man Helmes und Co. vor unlösbare Probleme. Auch von der Bank kommt dann kein Impuls. Spieler, wie Schwegler, Dum und Gekas werden zwar immer wieder eingewechselt, aber am Spiel können sie nichts ändern. Zu wenig Schlüsselspieler sind sie und zu wenig hat die Bank allgemein an Tiefe.

Generell kann man trotzdem zufrieden sein mit einem Punkt in Karlsruhe. Ungeachtet vom Verlauf des Spiels am Samstag ist es ein wichtiger Zähler, der immerhin heute zur Tabellenführung reichte. Hoffenheim ließ nämlich Punkte in Berlin liegen. Dagegen rückten die Bayern durch einen 2:1-Sieg auf Schalke bis auf einen Punkt an das Spitzenduo Hoffenheim/Leverkusen heran.

Schalke ist der nächste Prüfstein für die Werkself. Zuhause wäre ein Dreier gegen den direkten Konkurrenten um den internationalen Wettbewerb äußerst wichtig.

Und hier das ganze noch mal mit meiner zarten Stimme.

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