Borussia Dortmund, Teil 5

In Dortmund zu gewinnen ist keine Leichtigkeit. Das Westfalen-Stadion, bzw. der Signal-Iduna-Park ist immer eine schwer einzunehmende Festung. Wer hier gewinnt, der hat meist mehr als nur einen guten Tag. Und so war es auch heute bei Bayer Leverkusen. Zum Saisonauftakt der Spielzeit 2010/2011 gewinnt die Werkself 2:0 gegen den BVB. In Dortmund.

Ein Gefühl, dass nun schon eine ganze Weile zurück liegt. Ein Sieg im ersten Spiel der Saison und ein Sieg gegen Dortmund. Das Blog, wie auch schon im Vorlauf zum Spiel gegen den BVB beschrieben, hat das noch nie erlebt. Vermutlich haben auch die wenigsten Fans damit gerechnet. Zwar gab es einen generellen Optimismus bzgl. der Stärke des Kaders – die letzten Partein haben jedoch auch Schwächen offenbart. Da kann man auch gegen Dortmund verlieren.

Bayer legte aber von Beginn an ein flottes Tempo vor. Das Heynckes-Team drückte und erzielte nach einer hervorragenden Vorarbeit von Vidal und Castro das 1:0 durch Barnetta. Der BVB war in dieser Phase des Spiels wenig zwingend, ohne die nötige Präsenz im Zweikampf und zu oft den entscheidenden Schritt zu spät. Nach dem 1:0 wollte Klopps Mannschaft direkt zurückschlagen und kam auch zum vermeintlichen 1:1.

Ein 1:1, dass jedoch aberkannt wurde. Kehl stand unter wohlwollender Betrachtung diverser Zeitlupen Millimeter im Abseits. Adler fackelte nicht lange, führte den Freistoß aus und über Renato Augusto, Derdiyok und wieder Renato Augusto landete der Ball im Tor von Roman Weidenfeller, der sich verwundert die Augen rieb. Wieder war der BVB zu weit vom Ball weg und schaute nur zu, wie Leverkusen kombinierte. Etwas glücklich das 2:0, aber verdient.

In der Folgezeit spielte Bayer seinen Stiefel runter und lediglich zu Beginn von Hälfte 2 baute Dortmund noch mal etwas Druck auf. Leverkusen dagegen lauerte zunächst auf Konter, stellte aber irgendwann jegliche Kombination in Richtung Dortmunder Gehäuse ein. Eine Veränderung des Ergebnis wäre für alle Zuschauer eine Überraschung gewesen.

Die erste Überraschung gab es jedoch bereits vor dem Match. Was wohl niemand geglaubt hätte – Heynckes zog aus den letzten Spielen Lehren für die Aufstellung und degradierte Ersatzkapitän Friedrich zum Bankdrücker. So spielten Hyypiä und Reinartz in der Innenverteidigung und beide lösten ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit. Speziell Hyypiä spielte wieder so, wie zu Beginn der letzten Spielzeit.

Weiterhin ließ Heynckes von Beginn an Ballack (für Bender), Barnetta (für Sam) und Derdiyok (für Helmes) auflaufen. Ballack spielte unauffällig ist aber dennoch ein enormer Gewinn für den Kader, denn alleine seine Präsenz auf dem Platz schüchterte den ein oder anderen Gegenspieler ein. Neben ihm agierte Vidal in Weltklassemanier und schaltete sich immer wieder in die Angriffe des Teams ein. Ballack sicherte dann ab und leisteten sich insgesamt einen Patzer. Vidal dagegen ohne Fehl und Tadel, mit Biss, Balleroberungen und dem klugen Pass für den Mitspieler. Oft aber auch nahe an der Verwarnung.

Barnetta ebenfalls mit einem guten Match, dass er mit dem Treffer zum 1:0 krönte. Derdiyok rackerte, hielt Bälle, wirkte aber ebenso wie sein Partner Kießling glücklos. Insgesamt wurden die Spitzen zu wenig mit einbezogen und bekamen kaum Futter. Wennn das offensive Mittelfeld mit Augusto und Barnetta aber selber so torgefährlich ist, wird das niemanden stören.

Sonst fiel noch Rene Adler auf, der einen guten Tag erwischte und zwei bis drei brenzlige Situationen entschärfte und das 2:0 vorbereitete. Die Außenverteidigung hatten ebenfalls ihre Szenen, aber vor allem in der Defensive. Kadlec solide, aber ohne Ansätze nach vorne, Castro dafür mit mehr Aktionen in der Offensive. Spieler des Spiels dürfte für die Meisten Renato Augusto sein, der sich immer wieder mit Ideen in das Angriffsspiel einbrachte und selber zum 2:0 traf. Es könnte seine Saison werden.

Mit dem BVB hat man einen Gegner geschlagen, der als direkter Konkurrent um Champions League und Europa League gelten muss. In der vergangenen Spielzeit hat man gegen direkte Konkurrenten entweder verloren oder unnötig Punkte liegen lassen. Gerne auch mal nach einer 2:0-Führung, wenn wir uns an das Schalke-Spiel erinnern. So muss dieses Spiel auch als positive Evolution im Kader betrachtet werden.

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