Die Regeln, aber sind die gut?

Heute verlautbarte die italienische Spielergewerkschaft AIC, das Italiens Fußballer streiken wollen. 15 Minuten. Und warum? Weil zwei Spieler, Davide Possanzini (32, Brescia Calcio) und Daniele Mannini (25, SSC Neapel) zu spät zu einer Dopingprobe kamen und nun vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) für ein Jahr gesperrt wurden. Recht so, mag man denken. Die ganzen Dopingverbrecher sollen von den Plätzen, doch in diesem Fall, hätte man vielleicht etwas Fingerspitzengefühl zeigen können. Dies muss jeder für sich entscheiden. Beide Spieler, damals für Brescia in der zweiten italienischen Liga tätig, kamen nämlich “nur” zu spät, gaben aber noch kurz nach Verstreichen der Frist, die geforderte Probe ab, die jeweils negativ war.

Wie hart die Doping-Bestimmungen teilweise für die Athleten sind, zeigt ein weiteres Beispiel [aus Belgien]. Weltweit sieht das Kontrollsystem nämlich vor, dass die Sportler drei Monate im Voraus ihren Aufenthaltsort angeben müssen, sowie dann eine Stunde täglich am angegebenen Ort verweilen müssen. Dagegen klagten nun 65 belgische Sportler, darunter auch die Spieler des Fußball-Erstligisten KV Mechelen.

“Sie fühlen sich beobachtet, haben keine Lust drei Monate im Voraus ihren Aufenthaltsort anzugeben und 24 Stunden täglich zur Verfügung zu stehen”, sagte ihr Vertreter Kristof de Saedeleer. Die feste Stunde pro Tag bezeichnet der Rechtsanwalt als Hausarrest. Die Sportler seien nicht gegen Dopingkontrollen und out-of-competition-tests, sie seien nur gegen dieses System, fügte er hinzu. (sid)

EDIT: 10.02.2009: Interessanter Artikel in der TAZ zum Vorfall. U.a. weitere Fakten, z.B. dass die Kicker circa 30 Minuten zu spät kamen und der Vergleich mit ähnlichen Fällen.

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