Geld schießt Tore oder die Statistikdiskussion

Liebe Leute, wie schon oft hier bemerkt, bin ich Fan von Statistiken. Fan vor allem guter Statistiken. Über die komplette letzte Saison habe ich beispielsweise Durchschnittsnoten gesammelt, ausgewertet und aufgerechnet. Da konnte man mal hübsch den Leistungsverlauf eines Spielers beobachten. Soweit so gut. Die Resonanz darauf, war unter Nicht-Bayer-Fans, gelinde gesagt, eher bescheiden. Da diskutiert man mal über eine Note, aber das kann aber auch bei Sportal mit dutzenden anderen Irren tun.

Für diese Saison hatte ich mir folgendes überlegt. Bei bundesliga.de gibt es doch diese tollen Zweikampf-Statistiken, Pass-Statistiken, Urwald-Schneuz-Statistiken und so weiter. Das fanden wiederum viele ganz interessant, fand auch Nachahmer, allerdings habe ich mich nach ein paar Spieltagen gefragt, wie verlässlich sind diese Statistiken. Zählt man mal vergleichsweise mit, kommt man auf ganz andere Werte. Verteidiger, die ein ganzes Spiel ohne Zweikampf auskommen. No way. Also hab ich es dabei bewenden lassen, auf diesen Statistik-Irrsinn zu verzichten.

Just dieser Tage wollte ich dann folgenden Artikel schreiben:

Die letzten Tage habe ich mir Gedanken über die These “Geld schießt Tore” gemacht. Erste Überlegung war, dass die wertvollsten Spieler (laut Transfermarkt.de) einer Mannschaft zwar nicht unbedingt Tore schießen müssen, aber zumindest Topleistungen abliefern sollten. Um diese Noten (Quelle: kicker / nach dem 9.Spieltag) vergleichbar machen zu können, habe ich sie in Relation zur Gesamtleistung der Mannschaft gesetzt. Der Spieler, der am meisten wert ist in einem Team, sollte auch besser sein, als der Durchschnitt der Mannschaft.

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Bei 13 der wertvollsten Spieler eines Teams trifft zu, dass sie zumindest besser sind, als der Durchschnitt einer Mannschaft. In einem weiteren Schritt habe ich einen Wert gebildet, der sich die Relation des Marktwerts des Topspielers zur Mannschaft ausdrückt. Ein Spieler, wie zum Beispiel Lukas Podolski ist 6,06 Mal so wertvoll wie der Durchschnitt. Dementsprechend sollte er auch mehr Leistung bringen. Weitere Überlegung ist, dass solche wichtigen Spieler ja eine Mannschaft mitreißen, oder gar anführen sollen. Die Frage ist nun, ob schlechte Leistungen dieser Topspieler sich auch auf die Mannschaftsleistung auswirken.

Genau an diesem Punkt, kam ich ins Zweifeln. Was will ich vergleichen. Das passt doch hinten und vorne nicht. Kann man das nur anhand der Noten ausdiskutieren. Im Sportblogger-Netzwerk stellte ich das Thema zur Diskussion – es gab gute Resonanz und unterschiedliche Ansätze. Für mich kam ich aber erneut zum Schluss, dass diese Gegenrechnung von Werten nichts bringt. In diesem Fall zumindest.

Rechnet man wirklich wissenschaftlich, so braucht man ein gutes Forschungsdesign, verlässliche Datenquellen und vernünftige Instrumente zur Auswertung. Daran fehlt es mir leider häufig. Die wirklich verlässlichen Werte erheben große Institute, die dafür viel Geld beispielsweise von Bundesliga-Mannschaften erhalten. Also warum sollten dann die 08/15-Stats irgendwelcher Internetseiten etwas bedeuten.

Deskriptive Statistiken funktionieren gut, wie beispielsweise dieser hervorragende Beitrag vom Königsblog zeigt!

Fragen? Meinungen? Immer her damit….

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