Kontroverse Spielerwahrnehmung: Kießling

In den letzten Artikeln fiel mir in den Kommentaren auf, dass die Leistungen von Spielern immer wieder unterschiedlich wahrgenommen werden. Erstes Anzeichen war die Äußerung von Herrn Wieland zu Max Alletsees Gastbeitrag: Wie wird Bayers erste Elf in fünf Jahren aussehen?

Der Schalker Königsblogger erklärte den Franken Stefan Kießling zum am schlimmsten unterschätzten Spieler der Liga.

Und Kießling? Ist der dann bei Bayern? Oder schon in England?

Nur mal so: Bislang stand er in allen 22 Spielen in der Startformation, wurde nur dreimal ausgewechselt (71., 83., 90.), schoß 9 Tore und gab 7 Vorlagen. Meines Erachtens ist Stefan Kießling einer der am schlimmsten unterschätzten Spieler der Liga.

Wenige Tage später spielte die Werkself gegen Bochum und Kießling ackerte und rackerte mal wieder, blieb jedoch ohne Tor, ohne Vorlage, verdaddelte Großchancen und war auch noch “in der Nähe des Gegentors” zu finden. Trotzdem fand ich die Leistung des Stürmers ansprechend. Die Ballannahme klappt immer besser bei ihm, er dribbelt auch mal einen Spieler aus, wie zum Beispiel vorm 4:2 gegen Bayern München, ähnliches gelang ihm vor seiner Großchance am Sonntag gegen Bochum, er wird oft gefoult und holt somit gefährliche Freistöße raus, er läuft viel und holt sich Bälle aus dem Mittelfeld, ist sich aber auch nicht zu schade, Drecksarbeit in der Defensive zu verrichten. Dass das nicht alles klappen kann ist nur natürlich, auf der anderen Seite stehen aber auch 16 Scorerpunkte in 22 Spielen.

Nach dem Spiel gegen den VfL gab es dann zum Beispiel auch den Kommentar von Mahqz. Man muss halt die Dinger auch rein machen, wenn man sie sich erarbeitet.

Ich weiss, dass sich an Kießling die Geister scheiden, aber in meinem Umfeld im Stadion gab es gestern keinen, der sich nicht eine frühere Auswechslung Kießlings gewünscht hat.

Er ist Stürmer, da muss er die Dinger einfach reinmachen.

Ich frage mich, ob er sie reinmachen würde, wenn er weniger Aufwand betreiben würde? Ein Patrick Helmes hat sich am Sonntag wenig bewegt, war selten am Ball, hat dann aber natürlich den Elfer verwandelt, was das Bild von ihm positiver erscheinen lässt.

Ist ein Spieler immer positiver, wenn er nicht lange fackelt und einfach drauf losspielt oder wenn er sich aufreibt, foult, gefoult wird, auch mal was verdaddelt, weil er mehr mit dem Ball läuft? Zwei Spielertypen stehen da bei Bayer nebeneinander im Sturm und bei Kießling sehen glaub ich viele die eigentliche Leistung des Stürmers nicht.

Auch der Bundestrainer scheint nicht so richtig viel von Kießling zu halten. Trotz guter Noten, wurde er erst im letzten Spiel wieder berücksichtigt. Leider ließen danach auch etwas die Leistungen des Franken nach. Warum gab es den Elfer eigentlich am Sonntag? Also wie ist die Leistung von Kießling zu beurteilen? Gibt es ähnliche Spielertypen in der Bundesliga? Wer wird noch unterschätzt?

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