St.Pauli, Teil 2

Über die (sozialen) Medien wurde die letzten Tage die Info verteilt, dass St.Pauli kein Gegner für die Leverkusener werden würde. Diese Meinung hatten vor allem Fans, aber auch die Presse sah keinen ernsthaften Gegner in dem Hamburger Stadtteilverein. Die hätten andere Probleme – die Frage ist lediglich, wie hoch Bayer gewinnt. Dem ein oder anderen neutralen Beobachter dürfte dies sauer aufgestoßen sein. Mit Überheblichkeit macht man sich keine Freunde.

Wie dieser Eindruck überhaupt entstehen konnte, ist mir rätselhaft. Klar Bayer steht oben in der Tabelle, spielt einen passablen Ball, aber deshalb fegt man doch nicht alle Gegner aus der Arena. Die BayArena, die diese Saison alles andere als eine Festung ist. Man erinnere sich nur an das 3:6 gegen Gladbach – den Tabellenletzten. Und was hat man sich zuletzt gegen Abstiegskandidaten gemüht. Das war selten ein Zuckerschlecken.

Und auch die Konkurrenz sollte wissen, wie schwer es ist, gegen die vermeintlich kleinen zu gewinnen. Immer wieder zerschellt Schönspielerei an zwei fiesen Betonabwehrketten. So sollten eigentlich die wenigsten überheblich in dieses Spiel gegangen sein und auch die Leverkusener Mannschaft zeigte keinerlei solcher Allüren.

Gerade in diesen Spielen zeigt sich die Klasse eines Teams. Da steht Pauli ohne Idee 45 Minuten einfach nur hinten drin und Bayer hat 45 Minuten keine Idee, wie man das Problem Tore schießen lösen könnte. Dann schoss gar Pauli das Tor und Heynckes musste handeln. Das Team musste Moral zeigen. Kämpfen. Beissen. Und das tat es. Es erzwang die Treffer, die vielleicht nicht schön herausgespielt waren, aber halt Tore waren. Und die zählen. Genauso wie die drei Punkte.

Ein Spiel gedreht. Es war der siebte Sieg mit einem Tor Unterschied. Es war der fünfte Sieg in Folge. Fünf Punkte Rückstand auf den BVB und was noch wichtiger ist 8, bzw. 9 Punkte Vorsprung auf Hannover und die Bayern.

Apropos Bayern. Der nächste gefährliche Gegner. Natürlich. Die sind angeschlagen. So besiegbar wie noch nie, aber es sind immer noch die Bayern. Wer jetzt glaubt, die werden nebenbei geputzt, der täuscht sich. Aber ein Sieg gäbe dieses Momentum.

Das Momentum ist im amerikanischen Sport gebräuchlich, wenn ein Team allen Schwung mitnimmt und nicht mehr aufzuhalten ist. Weil es einen Lauf hat. Und die Kontrahenten wissen das.

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