Van Gaal und Spielerwerte

Heute führte ein ganzer Tross ein Interview mit Eurer bayrischen Königlichkeit Louis van Gaal. Die SZ-Autoren Klaus Hoeltzenbein, Moritz Kielbassa und Michael Neudecker versuchten nicht in das Kreuzfeuer des Trainers zu kommen, was ihnen auch fast ausnahmslos gelang, wenn man mal von der Diskussion absieht, welche Mannschaft einen Sieg verdient. Die, die schön spielt oder die, die richtige Taktik hat. Herr van Gaal hat da eine sehr feste Meinung und die Medien nun mal eine andere, so möchte man im Subtext lesen. Leider ist das nicht ganze Interview im Netz zu lesen.

Warum ich aber hier schreibe hat einen anderen Grund. Ich verstehe nämlich Herr van Gaal nicht hundertprozentig.

SZ: Iniesta hat das Finale entschieden.
van Gaal: Aber ein Tor machen kann jeder. Sie auch – wenn Sie gerade dort stehen. Die Stürmer sind immer im Fokus, deshalb wurde ja auch Diego Forlan zum besten Spieler gewählt. Wahnsinn! Nur, weil er Torjäger ist.
SZ: Nur deshalb?
van Gaal: Nur deshalb. Meiner Meinung nach sollte man nicht über einen besten Spieler sprechen. Es fällt doch auf, dass immer Stürmer die besten Spieler sind, nur selten ein Torwart, ein Verteidiger, ein Mittelfeldspieler.

Soweit so gut. Ich würde es so verstehen, dass man Spieler nicht an Toren misst, sondern an ihrer Leistung, unabhängig davon, wo er spielt. Dann aber das.

van Gaal: Wenn wir einen Linksverteidiger holen, müsste er besser sein als die beiden. Und es ist in Absprache mit dem Vorstand auch eine Preisfrage. Für einen linken Verteidiger gebe ich keine 30 Millionen Euro aus. Und auch keine 15.

Aber weshalb dann 25 Millionen für Robben, oder 30 für Gomez? Würde er das für Spieler anderer Mannschaftsteile investieren? Oder für Spieler, die mehr Tore schießen? Oder was rechtfertigt eine entsprechend große Investitionssumme?

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