VfL Bochum, Teil 4

Ist doch nichts passiert, oder? Ein Remis auswärts in Bochum kann passieren. Ist zudem noch etwas unglücklich, aber bis auf Bremen und München kein Team der Top-6 mehr gepunktet. Und Tabellenführer ist man auch noch. Und man bekommt vom Gegner noch ein paar Schwächen aufgezeigt. Tipps und Tricks vom Ex-Leverkusener Heiko Herrlich. Ehe es dann richtig ernst wird und man die Meisterschaft sichert. Oder wenigstens die Champions-League.

Was klar wurde gegen die Bochumer. Mit so wenig Aufwand und Inspiration kann man gegen nur wenige Gegner in der Bundesliga gewinnen. Das was sich in den letzten Partien schon andeutete, die sogenannte Jupp’sche Entschleunigung, führt inzwischen dazu, dass der ein oder andere Spieler vergisst, zwischendurch auch noch etwas für die offensive zu tun.

Bestes Beispiel sind da die beiden Außenverteidiger Daniel Schwaab und Michal Kadlec. Während Schwaab sich auf seiner Seite leistungstechnisch stabilisierte und es immer mal wieder nach vorne probiert, ist Kadlec derzeit ein Schatten seiner selbst. Vor allem nach vorne setzt der Tscheche keinen Stich.

Wie ein Außenverteidiger funktionieren kann, zeigte kurz vor Ende Arturo Vidal, der mit der Hereinnahme von Renato Augusto hinten rechts ran musste und seine Position sehr offensiv interpretierte, aber auch immer durch einen Mitspieler abgesichert wurde. Überhaupt hat mir Arturo Vidal am besten von allen Leverkusenern gefallen. Einziger Wermutstropfen bei ihm die fünfte gelbe Karte und die damit verbundene Sperre gegen Wolfsburg.

Das Mittelfeld agierte gegen Bochum ebenfalls äußerst harmlos. Weder Kroos, noch Barnetta setzten Akzente, Renato Augusto schaffte es in der kurzen Zeit, die er auf dem Platz stand, auch nicht etwas zu bewirken. Wobei man hier fragen muss, ob das Mittelfeld, beispielsweise durch die Außenverteidiger nicht besser hätte unterstützt werden können? Denn beschäftigt war die gesamte Defensive über 90 Minuten vielleicht 2-3 Mal.

Der Sturm mit Kießling und Derdiyok war da, als noch alles gut war. Kurz vor der Halbzeit erobert Vidal den Ball, spielt mit dem langen Bein noch liegend auf Kießling, der Derdiyok bedient, der wiederum einen Haken im Strafraum schlägt und dann lässig einschiebt. Der Schweizer musste dann in Halbzeit 2 vom Platz und Patrick Helmes bekam seine Chance. Allerdings wirkte er wie ein Fremdkörper auf dem Platz. So richtig passen wollte es nicht mit ihm und Kießling. Sein 45-Minuten-Einsatz war auf jeden Fall kein Empfehlungsschreiben für die Startelf gegen Wolfsburg.

Was fehlte? Wenn man mit so wenig Aufwand spielt, wie gegen Bochum, dann darf man nicht so tappsig in einen Konter laufen. Das war hervorragend herausgespielt von den Bochumern, allerdings waren auch alle Werkself-Akteure sehr weit aufgerückt. Ein dummes Ding, aber eins aus dem man lernen kann. Bei Leverkusen habe ich das Gefühl, das gerade solche Fehler das Team weiter bringen. Ein Einbrechen ist nahezu nicht vorstellbar, weil Heynckes dem Team aufzeigen wird, was es zu tun hat und es so gut wie möglich versuchen wird, dieses umzusetzen.

Alle Bayern-Sympathisanten haben auf diesen Punktverlust gewartet. Diesen Moment herbei gesehnt, aber auch die Dortmunder, Bremer, Hamburger oder Schalker riefen laut und deutlich Vizekusen.

PS: Baue die nächsten Tage am Template herum. Also nicht wundern, wenn es hier mal anders aussieht!

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