werkself_SONNtalk: abseitser-geht-nicht

Es war eine Wortschöpfung, die die Situation unserer WERKSELF in München nicht besser hätte beschreiben können: „ … abseitser geht nicht!“

Auch blamabliger, wenigermitspieliger, nurzuschauiger oder schlicht harmlosiger hätte gepasst, an diesem Tag …

… der mit großer Euphorie begann: die Sonne schien über der BayArena, unsere zweite Mannschaft hielt noch ein 0-0 gegen den Regionalligaspitzenreiter aus Münster (Endstand 0-2 für die Preußen, die mit geschätzt 100.000 Fans in Leverkusen zu Gast waren) und rund 40 Fans der WERKSELF freuten sich nach einer ausgiebigen BayArena-Tour auf den Kick gegen die Bayern in einer der schönen Logen im Osten des Stadions.

Soweit – aber nicht so gut! Was folgte, war meine ganz persönliche Voraussage des 30. Spieltages zugunsten der Dortmunder Borussia, der ich an dieser Stelle zu einem verdienten Meistertitel gratuliere. Der Sieg der Bienen gegen Freiburg stand für mich außer Frage, nur die andere Partie des „Supersonntags“, die in München, hatte ich anders erwartet: großer Kampf, großes Fußballkino und am Ende ein Unentschieden mit mindestens zwei Toren auf beiden Seiten (kein torloses 0-0 – gibt es im Sportjournalismus) – so, oder so ähnlich habe ich mir den Fußballnachmittag vorgestellt.

Dass es anders gekommen ist, wissen wir alle! Dass die Emotionen hochkochen – und sich bis Ostersamstag wieder beruhigen – ist richtig, wichtig und normal. Und dass sich alle fragen, „Wie konnte das passieren?“ – auch das gehört zu so einem Spiel dazu.

Ich werde mir auch heute nicht die Mühe machen und versuchen, über Aufstellungen, Einstellungen, Umstellungen und das Märchen von den „neuen Bayern“ unsere blamable Niederlage zu erklären (ok, ich habe das Nichtreagieren nach dem 0-2 und das Reagieren dann irgendwann später auch nicht verstanden).

Es gibt auch keinen Ansatz einer positiven Sichtweise – ein 1-5 gegen den direkten Konkurrenten (na ja, so groß ist die Konkurrenz auch nicht) um Platz zwei ist immer furchtbar. Die Art und Weise war ebenso unerwartet, wie peinlich. Aber dass die WERKSELF mit dieser einen Niederlage (Zitat) „ … sämtlichen Respekt verspielt hat“, halte ich für unangebracht. Noch einmal: Ja, es war peinlich, ja es war beschämend, ja es hatte den Eindruck von Arbeitsverweigerung (#problembegriff) und ja – es war die Chance, den Abstand auf die Bayern mehr als entscheidend zu vergrößern!

Alles, was wir in München gesehen haben (oder, was wir nicht gesehen haben), werden Mannschaft und Trainer in den nächsten Tagen mit Sicherheit exakt analysieren und aufarbeiten (Fehlverhalten auf allen entscheidenden Positionen). Darüber müssen wir uns keinen Kopf machen und so sehr ich die emotionalen Diskussionen verstehe und mitfühle: wir Fans haben jetzt eine Aufgabe! Die Meisterschafts-Euphorie (ja, das verbindende „s“ lässt keinen „-„ zu, liest sich aber besser) steigern, in Richtung Champions-League-Euphorie (das Restprogramm spricht für uns) und gemeinsam unsere WERKSELF mit aller nötigen Unterstützung versorgen – dann schmerzt die Blamage von heute zwar immer noch, aber dann ist sie irgendwann auch Wurst, Wurscht – egal, oder so!

Ein kleiner Blick in die Zukunft sei an dieser Stelle gestattet: Wenn wir immer Zweiter werden und wir dabei einmal in München verlieren – kann ich damit leben! Wenn wir immer Champions-League spielen und uns dabei einmal in der Saison richtig blamieren – hab ich damit kein Problem! Wenn TV- Kommentare 90 Minuten lang nerven, gehe ich nur noch ins Stadion oder „auf Facebook“! Und wenn parallelisierte Puristen so was von Abseits stehen, abseitser geht’s nicht, dann ist wieder Supersonntag in Deutschland!

Ich freu mich drauf – Supersamstag in Leverkusen, Ostersamstag in schwarz-rot! Eine klasse Saison geht einem geilen Ende entgegen!

Gruß
Klaus

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