werkself_talk: was-von-gestern-bleibt

Sonntagmorgen – 7.00 Uhr! Irgendwo in meinem Kopf regt sich der Gedanke an die versprochene Niederschrift zu den Ereignissen des 32. Spieltags. Und wie schon unmittelbar nach der Pleite auf der linken Rheinseite, grüble ich über mögliche und dazu noch sinnvolle Buchstabenkombinationen.

Vielleicht starten wir einfach mal ganz klassisch mit den Fakten: Dortmund feiert eine verdiente Meisterschaft, die seitens der WERKSELF nicht erst im April 2011 verspielt wurde; im Rennen um die Qualifikation zur Champions-League geht Hannover im entscheidenden Moment wohl der Sprit aus; der Abstiegskampf wird zum dominierenden Themenlieferanten der letzten beiden Spieltage und ich bin froh, dass ein häufig zu beobachtendes Phänomen in Leverkusen erst im April und nicht, wie in den vergangenen Jahren, schon kurz nach der Jahreswende einsetzte. So werden wir am letzten Spieltag in Freiburg noch einmal alle zusammen die Rückkehr in die Champions-League feiern: die nötigen Punkte wird die Mannschaft sicher holen!

Jetzt aber doch mal zu gestern! Als Zuschauer im östlichen Oberrang des Rhein-Energie-Stadions war ich Zeuge einer Niederlage mit Ansage – zumindest deuteten sich bei mir erste Zweifel an einem überzeugenden Erfolg der WERKSELF innerlich schon früh an. Es war klar, dass der FC spielerisch klar unterlegen sein würde und das eigene Tor – bewacht von einem der Besten in der Liga – mit allem verteidigen würde, was zwei Beine hat (wir zählen den Kopf nach wie vor zu den oberen Extremitäten). Und zwischen Mittellinie und Bayer-Strafraum lauert ja noch dieser Novakovic, der auch gestern eine der wenigen Kölner Chancen zur Führung nutzte und das Spiel für die Geißböcke faktisch entschied. Wer hier als Tabellenzweiter, dem ein schwacher Gegner alle Möglichkeiten lässt, nicht in der Lage ist ein Tor zu erzielen (Pech hin oder her), der kann so ein Spiel niemals gewinnen. Darüber habe ich mich gestern genug geärgert und auch heute verzichte ich auf die morgendliche Lektüre diverser sportlicher Nachbetrachtungen.

Aber die Niederlage als solche hake ich erst mal ab! Und auch an den Diskussionen mit Blick auf die kommende (Champions-League)Saison beteilige ich mich erst, wenn die Fakten dazu greifbar sind.

Eins geht mir allerdings auch jetzt noch mächtig auf den Zeiger! Liebe Nicht-Leverkusener irgendwo in Deutschland: Wann hört ihr endlich auf, mich mit den ewig gleichen Themen rund um meinen Verein zu nerven (so wie gestern 90 Minuten persönlich)? „Nie Deutscher Meister!!!!“ Sei euch gegönnt, singen wir gerne mit! Aber dieses ständige Geschwafel von der nicht vorhandenen Fankultur, der fehlenden Tradition, dem Retortenclub aus der Pillenstadt – das verdirbt mir an manchen Tagen immer noch die gute Laune, auch wenn es eigentlich in die Kategorie „lächerlich bis dämlich“ einzuordnen ist. Ich werde jetzt auch nicht die lange Liste all dieser Argumente ausgraben, die solche Aussagen ad absurdum führen, nur so viel: Titel aus den sechziger und siebziger Jahren mögen ja dem ein oder anderen – heute in Ehren ergrauten – Fan den Blick auf die Realität verklären, aber wer immer nur mit Vergangenem sein Fußballdasein schmückt, der hat vor allem eins: Den Anschluss an den modernen Profifußball verpasst!

Ich freue mich auf jedes Spiel unserer WERKSELF und finde die Champions-League nach wie vor interessanter, als den Abstiegskampf oder die 2. Liga. Auch am Sonntagmorgen nach der Derbypleite – um 8.30 Uhr!

Schwarz-rote grüße und einen schönen 1. Mai
Klaus

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