Die Presse glaubt, dass Bayer vielleicht doch für Größeres bestimmt ist und sieht Fortschritte zum letzten Jahr.
Dieser Absturz war für die Leverkusener eine traumatische Erfahrung – weil er als höchst ungerecht empfunden wurde: Wir spielen doch den schönsten Fußball, schnell, direkt, offensiv. Warum wird das nicht belohnt? Schnell, direkt und offensiv spielt Bayer immer noch, hinzugekommen ist eine Reife, die das Team in der vorigen Saison noch nicht hatte: Sie kann mit Rückschlägen umgehen. Der ungerechten Niederlage gegen Hertha folgten vier Siege, dem 0:2 gegen die Bayern jetzt der Erfolg in Mönchengladbach. Man darf dahinter durchaus den Einfluss des neuen Trainers vermuten. Bruno Labbadia war schon als Spieler ein Kämpfer. Und er weiß, wie man Meister wird. Nicht nur mit den Bayern hat er das geschafft, auch mit Kaiserslautern. Einem Außenseiter wie Leverkusen. (Tagesspiegel)
Bayer hat fast alles, was einen Meisterschafts-Kandidaten auszeichnet. Das Labbadia-Team spielt effektiv, setzt brasilianische Fußballkunst um, steht lernfähig nach Rückschlägen wieder auf und ist jung. (RP)
Es war ein Spiel mit vielen Wahrheiten. Dass es den Gladbachern an fußballerischer Qualität fehlt, die durch enormen Einsatz aber insoweit auszugleichen ist, um nicht aus der Bundesliga absteigen zu müssen. Dass Marko Marin als zentraler offensiver Mittelfeldspieler noch viel wertvoller für die Borussia sein kann als auf den Flügeln. Dass Leverkusen über die Konterfähigkeiten einer Spitzenmannschaft verfügt, aber nicht über die Geschlossenheit, um einen Abstiegskandidaten zu kontrollieren. Vor allem aber wurde an diesem trüben Nachmittag im Borussenpark wieder der alte Fußball-Lehrspruch belegt: Wer unten steht, hat Pech, wer oben steht, hat Glück. (FAZ)
Dennoch: Es war nicht alles Gold bei Bayer, was da vom Ergebnis glänzte. Denn in der Defensive gab es erneut Schwächen, Bayer ließ sieben dicke Chancen der Borussia zu, die aber nur eine nutzte – durch den Jüngsten auf dem Platz, den 18-jährigen Tony Jantschke (61.). (Express)