Es war gegen 17.07 Uhr: Der Autor dieser Zeilen musste aus diversen Gründen auf die Fahrt nach Mainz verzichten, saß mit rund 50 WERKSELF-Fans in der PILLE, unweit der BayArena und stimmte ein – in einen kollektiven Aufschrei der Erleichterung, den wohl auch die Fans im exakt 185 Kilometer entfernten Stadion am Mainzer Bruchweg hören mussten. Auf der riesigen Leinwand sprintete die blaue Nummer 10 in Richtung Trainerbank und ließ sich zu Recht für seinen genialen Moment feiern. Renato Augusto setzte den Spieltagtrend der Torkuriositäten (gestohlene Bälle, Superweitschüsse und Entscheidungen in der Nachspielzeit) fort und bescherte der WERKSELF mit seinem 20 Meter Kracher drei enorm wichtige Punkte, mit denen – auch in der Pille – nicht mehr viele gerechnet haben.
Aber warum eigentlich: Wenn in diesen zweiten 45 Minuten eines der beiden hochambitionierten Teams ein Tor verdient hatte, dann die WERKSELF aus Leverkusen. Und dass Spiele eben dieser WERKSELF erst entschieden sind, wenn der Schiri das Ende herbeigepfiffen hat, sollte mittlerweile bekannt sein. Und wie schon in St. Pauli (81.) hieß der Matchwinner Renato Augusto. Auch wenn unsere Jungs – wie in Mainz – alles andere als sicher und souverän auftreten: wer kein Tor gegen uns schießt, bettelt mehr oder weniger um die Entscheidung. Und hier lag sicher der Fehler der Mainzer, die nach starken ersten 25 Minuten (ne, was freu ich mich auf diesen Schürrle-Quirl), nicht mehr wie eine Heimelf auftraten und in der zweiten Halbzeit nicht einen zwingend gefahrbringenden Angriff auf die Beine stellten. Mit Ausnahme der Situationen natürlich, die unsere Jungs durch Unkonzentriertheit, fehlende Schnelligkeit und der Kombination aus beidem selber heraufbeschworen haben.
Und weil die Bruchwegboys am Ende mehr und mehr den aktiven Beweis ihrer momentanen Heimschwäche antraten (und unsere Offensivabteilung gnädig ein deutlicheres Ergebnis verhinderte), geht der Dreier für Bayer absolut in Ordnung. Vor allem nach der EURO-Pleite war es wichtig, mit einem Sieg den zweiten Platz in der Bundesliga gegenüber Hannover, München und Mainz noch ein wenig fester einzumauern – und ja: wir haben auch den Abstand zu den Dortmunder Fastmeister-Bienen verkürzt (Schluss jetzt, pfui!!!). Was das alles Wert ist, wissen wir am kommenden Sonntag nach der Partie gegen Königsblau – jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel auf dem Weg Richtung Champions League. Danach sind wir wieder alle ein wenig schlauer – vielleicht erfahren wir dann auch, welchen Weg Jupp Heynckes nach Abschluss der laufenden Saison gehen wird.
Was fiel sonst noch auf: GONZALO CASTRO! Zurzeit sicher der wertvollste Spieler der WERKSELF – egal, wo er gerade spielt. ERSATZSPIELER! Haben wir keine, auch auf der Bank sitzen nur Stammspieler. FEHLERTEUFEL! Stecken in jedem Mannschaftsteil.
Zu Risiken und Nebenwirkungen teamtaktischer Auf- und Umstellungen und deren Auswirkungen fragen Sie bitte die bekannten Experten von RP, KSTA, BILD, EXPRESS, Kicker und Co!
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und freue mich jetzt auf DAS TOR im WDR-Fernsehen.
Gruß
Klaus
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