1.FC Köln, Teil 6

Alles ist geschrieben. Dortmund ist Meister. Leverkusen hat die Minimalchance auf die Meisterschaft verspielt. Wie immer. Bayern rückt auf Platz 3 und lacht sich am Ende schlapp, wenn Bayer die zwei einzigen Punkte, die es braucht, um die direkte Champions League-Quali zu schaffen, doch nicht holt. Wieder irgendwie gescheitert hieß es dann. Typisch Bayer, schröben die Medien und die Fans anderer Clubs hätten neuen Stoff für neue Schmähgesänge. “Ihr werdet nie Deutscher Meister!” singen ja ab und an schon mal die eigenen Fans.

Köln war also der vorerst letzte Stolperstein für Bayer. 2:0 verlor man gegen das Finke-Team. Frischer Wind, neue Besen oder doch am Ende die Dummheit der Leverkusener? Chancen hatte man, Pfosten- und Lattentreffer kamen en masse hinzu, Ballack schafft das unmögliche und brachte den Ball aus einem Meter nicht an Rensing vorbei. Spielerische Klasse ließ man trotzdem vermissen. Ideen gabs zu selten. Oft kreiselte der Ball nur hin und her, wie zu den schlechtesten Bayern-Zeiten. Ballbesitz-Werte im 70-Prozent-Bereich, aber Tore Fehlanzeige.

Warum, wieso, weshalb, fragen sich die Fans. Antworten haben die wenigsten. Auch die Spieler wirken müde und ausgelaugt und ihre Facebook-Seiten verkündigen Ratlosigkeit. Rene Adler meinte, dass sich die Niederlage nicht gut anfühlte. Überraschend.

In meiner Zeit als Profi war das meine erste Niederlage gegen Köln. Fühlt sich nicht gerade gut an. Hätte man sich ja auch einfach sparen können…um ehrlich zu sein.
Naja, jetzt muss der Blick nach vorn. Jetzt gilt es jeden Tag konzentriert auf das nächste Spiel hinzuarbeiten.

Auch Stefan Kießling klingt leer und ausgelaugt. Die Äußerungen, dass man jetzt im nächsten Spiel alles klar macht, klingen hohl:

So richtig weiß ich nicht was ich schreiben soll. Wir sind alle sehr enttäuscht. Ausgerechnet gegen Köln, dabei hatten wir uns so viel vorgenommen. Ich kann mich nur entschuldigen das wir heute nicht gewonnen haben, aber wir wollen gemeinsam im letzten Heimspiel die CL sichern und dann feiern. Das müssen wir einfach. Trotzdem noch einen schönen Abend. Euer Kies

Gerade Kießling wird sich wohl wie kein Zweiter auf das Ende der Saison freuen. Nicht einmal sein unbändiger Kämpferwille blitzte in den letzten Spielen auf, vor dem Tor wirkt er dermaßen glücklos, dass es weh tut beim zuschauen.

Will man bei allen ein gutes Gefühl erzeugen, bei Fans, Mannschaft und beim Trainer, müssen nun zwei Siege her. Es geht gegen zwei Teams für die es um nichts mehr geht. Der HSV ist aus dem Euro League-Rennen, genauso wie der SC Freiburg. Wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass kein “gutes” Klima herrscht, ist mir schleierhaft. Zweiter Platz. Champions League-Quali so gut wie sicher. Alle Ziele erreicht. Trotzdem quietscht das Getriebe.

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