Jetzt ist er weg. Der Konzepttrainer. Die Zukunft von Bayer Leverkusen. Überhäuft mit Vorschusslorbeeren, bleibt nun ein bitterer Nachgeschmack. Nicht weil Robin Dutt sich falsch verhalten hätte, sondern weil das Tagesgeschäft Bundesliga wieder mal ein Opfer gefunden hat. Das Opfer war Robin Dutt. Zuletzt ein Spielball des Vorstands, der Spieler, der Medien und der Fans. Er hätte vermutlich noch die Champions League erreichen können und doch hätten alle noch etwas zu bemängeln gehabt. Man hätte nach Dresden, dem Derby, Barcelona oder Michael Ballack gefragt.
Das ist das was bleibt. Nicht der Trainer, der einen Plan für den Umbruch in Leverkusen hatte. Der etwas Neues beginnen wollte im bequemen Werksclub. Der ein taktisches Konzept hatte. Der den nächsten Karriereschritt machen wollte. Der große Ziele hatte, aber der diese nicht durchsetzen konnte. Das muss man ihm vorwerfen. Dass er es nicht geschafft hat, seine Linie zu halten. Dass er Kompromisse gemacht hat, die man sicherlich auch mal machen muss, aber nicht in der Form, wie er sie gemacht hat. Dass die Kommunikation nach Außen nicht stimmte. Dass er tatsächlich Leverkusen unterschätzt hat.
Er war der sechste Trainer in siebeneinhalb Jahren und nun kommen zwei Neue, die kein leichtes Erbe antreten. Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski, von denen man nur weiß, dass der eine unter Legende im englischen Fußballalmanach zu finden ist und der andere einen Trainerschein hat. Talent sollen auch andere gehabt haben und sind in Leverkusen gescheitert.
Doch nicht alle Last ruht auf den Schultern der beiden Übungsleiter. Auch die Spieler stehen in der Schuld. Die Leistungen der letzten Wochen sind überaus fragwürdig. Und auch der Vorstand muss sich fragen, ob in den letzten Jahren alles richtig gelaufen ist. Speziell, wenn am Ende der Saison doch nur Platz 9 rausgesprungen ist man das schlechteste Ergebnis seit Bruno Labbadia verzeichnen muss. Aber wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen.
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