Mit sieben Spielen ohne Sieg war die Werkself aus der vergangenen Saison entfleucht und auch der Start in die neue Saison verspricht nichts gutes. 2:3 ging das Heimspiel gegen eine Dortmunder Mannschaft verloren, die zwar ganz passabel gespielt hat, aber letztlich einfach nur ihre Chanchen genutzt hat. Ganz anders die Werkself. Was allein Pätrick Helmes an Chancen vergeigt hat, war beeindruckend.
Ich konnte ja leider am Samstag nicht das ganze Spiel live mitverfolgen, aber für die erste Halbzeit hat es noch gereicht. Da habe ich eine desolat abgestimmte Innenverteidigung gesehen, die bei beiden Gegentreffern total mies ausgesehen hat. Zwei Außenverteidiger, von denen der eine (Djakpa) viel für die Offensive getan hat und der andere (Castro) sehr behäbig und vor allem im Spiel nach hinten lustlos aussah.
Im Mittelfeld ein Kapitän, der das Spiel nicht rumreißen konnte, ein fuchsiger Chilene (Vidal), der nicht da war, ebenso wie der eigentlich kreative Schweizer (Barnetta) oder der offensivbegabte Brasilianer (Renato Augusto). Die beiden Spitzen waren sehr beweglich, aber wie schon erwähnt, hatte Helmes mindestens die Führung auf dem Fuß, was das Spiel hätte ganz anders verlaufen lassen können. Und dann war da ja noch der Adler-Ersatz im Tor (Fernandez), der in diesem einem Spiel drei Mal so viel Tore kassierte, wie in seinen drei einzigen Partien für die Werkself, was ihn aber nicht zu einem schlechten Torhüter machte.
In der zweiten Hälfte sah das wohl nicht groß anders aus, zumindestens was die Zusammenfassungen so erahnen ließen.
In einer munteren Partie siegte Dortmund etwas glücklich in Leverkusen, bezahlte den Dreier aber mit der Knieverletzung seines Keepers Weidenfeller, der ausgetauscht werden musste. Bayer hatte zwar ein Chancenplus, wusste seine Möglichkeiten aber im Gegensatz zu den im zweiten Abschnitt fast nur noch verteidigenden Westfalen nicht konsequent zu nutzen. (Kicker)
–> Leverkusen zum Schluss mit VIER STÜRMERN.
Als die Partie schon entschieden schien, traf der abgetauchte Leverkusener Stefan Kießling in der 82. Minute zum 3:2. Es durfte noch einmal gezittert werden, Bruno Labbadia wechselte mit Gekas einen vierten Stürmer ein und wenn er nicht so einen schicken Anzug angehabt hätte, wer weiß, vielleicht wäre er am Ende selber noch in den heftig umkämpften Dortmunder Strafraum gelaufen. (Sueddeutsche)
Die mit vier Neuzugängen und Ersatztorhüter Benedikt Fernandez angetretenen Leverkusener hielten die Partie zwar bis zum Schluss offen, verpassten aber zu viele Gelegenheiten und mussten sich mit den Treffern von Neuzugang Patrick Helmes (21.) und Stefan Kießling (83.) begnügen. “Es ist sehr ärgerlich, dass wir uns nicht für das gute Spiel belohnen konnten. Die Mannschaft hat sehr viel investiert”, befand der neue Bayer-Coach Bruno Labbadia, der neben dem vier Wochen pausierenden Stammkeeper Rene Adler vier weitere Profis ersetzen musste.
“Wir hätten das Spiel nicht verlieren und den Ausgleich machen müssen. Jetzt ist es ein Fehlstart», meinte Leverkusens Kapitän Simon Rolfes. Die Unachtsamkeiten in der Defensive gaben letztlich den Ausschlag zugunsten der unter Motivator Klopp offenbar erstarkten Gäste. “Wir haben in zwei, drei Szenen nicht schnell genug reagiert. Das haben die Dortmunder sehr gut ausgenutzt und eiskalt die Chancen verwertet”, meinte Labbadia. Und ergänzte frustriert: “Das ist unter dem Strich eine große Enttäuschung für uns”. (Tagesspiegel)
Jürgen Klopp hat das Duell der neuen Trainer gewonnen und Borussia Dortmund zum Auftaktsieg in der Fußball-Bundesliga geführt. Der BVB gewann am Samstag bei Bayer Leverkusen mit 3:2 (2:1) und verdarb Bruno Labbadia den Einstand als Bayer-Coach. Damit schafften die Dortmunder erstmals seit mehr als 29 Jahren zum Start einen Auswärtserfolg, Leverkusen hingegen verlor zum ersten Mal seit elf Jahren das erste Saisonspiel. (FAZ)
Dessen Entscheidung, die Mannschaft im 4-1-3-2- System antreten zu lassen, wird zunehmend kritisch gesehen. Kapitän Simon Rolfes läuft sich vor der Abwehr einen Wolf und fällt für die Offensive komplett weg. Die Frage nach dem “Warum?” muss erlaubt sein angesichts der Qualitäten des Blondschopfs, der in der vergangenen Rückrunde sechs Tore erzielte – mehr als jeder andere Bundesligaspieler auf dieser Position. Mit Arturo Vidal verfügt Labbadia über einen zweiten Sechser, der neben Rolfes spielen und ihm bei Bedarf den Rücken freihalten kann. Doch wo tauchte der Chilene auf? Der Fachmann staunte, der Laie wunderte sich: Vidal agierte offensiv zentral! Zumindest bis diese Fehlbesetzung aufgehoben wurde und Renato Augusto, der famose Twen aus Brasilien, fortan das Geschehen lenkte – Bayers Spiel wurde prompt besser. Vidal jedoch trieb sich in der Folge mal hier, mal dort herum, vergab eine große Chance und wurde schließlich durch die Auswechslung erlöst. (Kicker)