Am Sonntag steht für Bayer Leverkusen das Spiel der Spiele in dieser Saison an. Angeblich. Die sogenannte Königsetappe. Gegen die Bayern aus München. Königsetappe? Wieso Königsetappe? Sind die Bayern zur Zeit an der Spitze der Tabelle? Sind die Bayern der schwerste Gegner diese Saison? Sie sind definitiv nicht Erster in der Bundesliga – das kann es nicht sein. Dann schon eher der vermutlich der schwerste Kontrahent in der Hinrunde (vom Kopf), denn schließlich hat die Werkself seit 20 Jahren nicht mehr in München gewonnen. Dem entgegen setzen Jupp Heynckes und Sami Hyypiä, dass Serien da sind, um gebrochen zu werden. Also zurück zur Königsetappe. Blickt man auf den Transfermarktwert des Gegners, dann handelt es sich tatsächlich um die Königsetappe der Bundesliga-Rundfahrt. Da können die Zahlen von transfermarkt.de noch so zweifelhaft sein – über den Wert des Meisters von… (überleg…) 2008 sind sich wohl alle einig. Das Alpe D’Huez der ersten deutschen Spielklasse.
Über die Saison gesehen ergibt sich folgendes Höhenprofil:
Über dem Schnitt liegen Hoffenheim (1:0-Sieg), Wolfsburg (3:2-Sieg), Werder (0:0), der HSV (0:0), der BVB (1:1), Schalke (2:2), die Bayern nun am 13.Spieltag und direkt darauf noch die Stuttgarter. Die meisten, der schweren Bergetappen sind also bereits absolviert und das durchaus positiv.
Am Sonntag also gegen den angeschlagenen Serienmeister, der langsam wieder dem guten alten FC Hollywood gleicht, dank Interviews mit Philipp Lahm und Uli Hoeneß, sowie der Stadionentfleuchung des Luca Toni. Da kommt doch der Lieblingsgegner der Bayern gerade recht, der auch noch Tabellenführer ist. Was käme da gelegener als Sieg, der schnell die ganzen Eskapaden vergessen lassen würde. Doch, auch da werden mir wohl alle Leser zustimmen: die Leverkusener wirken diese Saison reifer, flexibler und psychisch stabiler. Verschiedene Spielsysteme können vorgeführt werden, Rückstände gedreht werden, kleine Gegner geputzt und großen Gegnern können Grenzen aufgezeigt werden. Warum also nicht den Bayern? Weil… ja also weil wir hier von Leverkusen sprechen.
Ich bin trotzdem zuversichtlich, aber sehr vorsichtig zuversichtlich. Die Chancen stehen gut, aber das war schon oft so. Wir werden sehen.
Mein liebster Sieg gegen die Bayern liegt übrigens nur zehn Jahre zurück. Damals allerdings zu Hause.
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