Ein Brasilianer in der Bundesliga war Ende der 80er eine kleine Sensation oder doch zumindestens eine Besonderheit. Tita sollte der erste Brasilianer überhaupt in der höchsten deutschen Spielklasse sein und das bei Leverkusen. Dem Werksclub. Der grauen Maus damals. Als ob ein Pfau zwischen Spatzen gelandet wäre.
Es sollte nicht der letzte Brasilianer gewesen sein, den Bayer über den großen Teich holte. Es folgten Jorginho, Ze Roberto, Emerson, Paulo Sergio, Lucio und Juan (ich möchte an dieser Stelle die Brasilianer Rink, Franca, Athirson und Roque Junior auch nicht unterschlagen), die in der Regel zur Unterhaltsamkeit und zu den Erfolgen der Werkself beitrugen. Große Namen, die später bei großen Clubs unterkamen. Leverkusen spezialisierte sich darauf, diese Spieler in die Bundesliga zu integrieren und zementierte damit den Ruf für die Südamerikaner eine gute Adresse zu sein.
Zwei Namen fallen in Zusammenhang mit diesen Transfers immer wieder. Speziell auch dann, wenn andere Clubs in der Bundesliga einen Brasilianer verpflichten wollen. Da wäre Juan Figer. Der Uruguayaner ist eine inzwischen zweifelhafte Persönlichkeit geworden. Er soll in dubiose Geschäfte verwickelt sein, sorgte aber mit für die Brasilianer-Flut in Leverkusen Mitte der 90er und u.a. für den Transfer von Alex Silva zum HSV, der in diesen Stunden perfekt gemacht werden soll. Mehr dazu gibt es beim Hamburger Abendblatt.
Der andere Name ist der Leverkusener Südamerika-Scout Norbert Ziegler. Ende der 80er, Anfang der 90er war er fast alleine in Südamerika unterwegs und konnte unbehelligt Gespräche führen und Spieler verpflichten, inzwischen sieht der Markt doch anders aus. Trotzdem ist Ziegler immer noch dabei, wenn es um die Brasilianer geht. So holte er nicht nur Renato und Henrique nach Leverkusen, er vermittelte beispielsweise jüngst Anderson zum VfL Osnabrück in die zweite Bundesliga. Mehr dazu bei der Osnabrücker Zeitung und bei den 11Freunden, die Zieglers Leistungen bei den brasilianischen Neuverpflichtungen begutachten.
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