Zillertal – Wie erst heute bekannt wurde, hat sich der in zwielichtigen Medizinerkreisen und bei Fußballdopingausschließern als “Lichtgestalt” gefeierte Blogger Jens P. entschlossen, einen auch in Fachkreisen nicht unumstrittenen Selbstversuch zu unternehmen: sein einwöchiges Projekt “Doping im Skisport – hat Bayer auf die richtigen Präparate gesetzt?” findet zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt; mit einer raschen Publikation der Ergebnisse wird gleichwohl gerechnet: P. habe intern angekündigt, die Doping-Hotline von Bayer Leverkusen jederzeit auf dem Laufenden zu halten, und dem Vernehmen nach soll auch über das Mikroblogsystem Twitter[1] die eine oder andere Vorabinformation nach außen dringen.
P. hatte zunächst versucht, das Projekt geheim zu halten. Zu diesem Zweck engagierte er einige Gastautoren, die das Erfolgsblog “Catenaccio” während der Projektlaufzeit befüllen und so seine Abwesenheit verschleiern sollten. Derzeit ist noch ungeklärt, aus dem Umfeld welchen Gastautors die folgenden Informationen über das Projekt durchgesickert sind:
Jens P. hat sich aus dem Hause Bayer, für das er -gegenteiligen Äußerungen (“aus Mitleid”) zum Trotz- seit Monaten als gut bezahlter Profiblogger die fußballerischen Bemühungen der Werksmannschaft begleitet, einen Medikamentenkoffer zusammenstellen lassen, der nicht nur Athletik und Schnellkraft verbessern, sondern auch seine Kurventechnik optimieren soll. Ein ganz entscheidender Fortschritt bestehe darin, dass es gelungen sei, die Nachweisbarkeit auf eine extrem kurze Zeitspanne zu reduzieren: diese entspreche in etwa der Dauer von “Anton in Tirol” oder “Ein Bett im Kornfeld” im Après-Ski-Keller.
P. reist mit seinem medizinischen Team am Wochenende ins österreichische Zillertal, wo er binnen einer Woche den Beweis erbringen will, dass sich die Dopingforschung der Bayer AG nicht vor der Konkurrenz aus China, Russland oder Hoffenheim zu verstecken braucht: “Und vor allem kann es ja wohl überhaupt nicht angehen, dass uns die Ösis mittlerweile sogar im Biathlon zeigen, was ‘ne Spritze ist. Wenn das so weiter geht, überholen sie uns irgendwann auch noch beim Fußball, weil sie unser Vorzeigeprodukt “Deutsche Tugenden” synthetisch verfeinern”, teilte der kämpferische P. in einem kurzen Telefonat seine größte Sorge mit der Redaktion.
1.P. agiert dort unter einem aus dem einschlägig vorbelasteten Radsport entlehnten Pseudonym: “Grupetto“.
Nun hat er doch geplaudert. Dabei war doch alles geheim! Unter dem Pseudonym “Heinz Kamke” begleitet der VfB-Anhänger nicht nur den Schwaben-Verein aus Stuttgart, sondern denkt auch schon mal über andere Dinge nach, was schon der Titel seines famosen Blogs suggeriert. “Angedacht“! Ein absoluter Tipp, auch für Nicht-Schwaben.
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