Der Gegner:
Direkter Konkurrent um die Euro-League-Plätze. Ein Sieg ist somit Pflicht gewesen, speziell wenn man sich noch die Bilanz der Niedersachsen in Leverkusen anschaut. Der letzte Sieg Hannovers datiert aus dem Jahr 2007. Seitdem 4 Siege in Folge, 11:0-Tore.
Das Ergebnis:
Wie schon in der letzten Woche ein glückliches 1:0. Dieses Mal markiert Stefan Kießling in der 75. Minute den alles entscheidenen Treffer. Sein 10.Treffer in der Rückrunde und damit der Garant für Leverkusens derzeitigen Tabellenplatz neben Bernd Leno.
Das gefühlte Ergebnis:
Über ein weiteres 0:0 oder ein 1:1 hätte man sich nicht beklagen dürfen. Leverkusen wieder nur mit sehr wenig herausgespielten Chancen, Hannover mit einer unberechtigt abgepfiffenen Abseitssituation, die zu einem Tor hätte führen können.
Die Kurzanalyse:
Leverkusen mit überraschend starken ersten 15 Minuten. Da war Bewegung im Spiel, da wurden Pässe mit Leichtigkeit, Präzision und Freude gespielt und es gab 1-2 gute Möglichkeiten, bereits in der Anfangsphase in Führung zu gehen. Danach folgten erneut, wie schon gegen Hoffenheim, 75 quälende Minuten aus Leverkusener Sicht. Muss man das jetzt als Fortschritt werten? Immerhin 15 gute Minuten? Hannover ebenfalls wenig begeisternd, dafür stand die Werkself zu sicher und gerade das muss man wohl als den größten Fortschritt unter Hyypiä und Lewandowski werten.
Man of the Match:
Rene Adler. Der stand zwar nicht auf dem Platz, wurde aber vor dem Spiel in gefühlten 15 Sekunden verabschiedet (wie auch Michael Ballack) und äußerte sich hinterher immer noch wie ein ganz Großer und mit unglaublich viel Gelassenheit. Nach all der Zeit, hätte ich mir für Rene Adler mehr gewünscht.
Szene des Spiels:
12.Minute. Andre Schürrle gibt den Ball messerscharf in den Strafraum, doch Stefan Kießling setzt den Ball am Pfosten vorbei. Super herausgespielt, aber dann ein Gomezkes Scheitern.
Gut in Form:
Andre Schürrle mit einigen flotten Läufen und wesentlich sicherer in der Ballverwertung. Stefan Kießling präsent und mit dem Tor alles richtig gemacht. Bernd Leno gewohnt sicher und mit einer sehenswerten Parade.
Trotzdem dabei:
Michael Kadlec weiterhin weit unter seinen Möglichkeiten auf der linken Seite. Defensiv gegen Hannover wenig gefordert, nach vorne ohne Akzente. Gonzalo Castro zunächst im Mittelfeld begonnen, dann nach Kadlec Auswechslung auf dessen Position spielend, ohne Ideen, ohne Präsenz.
Die Stimmung im Verein:
Von Spiel zu Spiel besser. Nun ist auch Europa sicher. Die Spieler loben das Trainergespann, wobei Sami Hyypiä sich gestern in Frage stellte. Bei Sky fragte er sich, ob er nach all den Jahren des Drucks, nun den Druck als Trainer wieder braucht. Rudi Völler wollte die ganze Sache nicht kommentieren, außer dass man sich demnächst mal zusammen setzen wolle. Alles offen.
Die Fanbase:
Gut, aber man sieht auch, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Spielerisch liegt noch zu viel im Argen. Für die nächste Saison ist sehr viel ungewiss.
Die Zukunft:
In naher Zukunft steht erst einmal das Spiel gegen Nürnberg auf dem Plan. Mit einem Sieg, könnte man das desaströse 0:3 aus der Hinserie vergessen machen und Platz 5 festigen. Später dann, fragt man sich, wie es im Verein weiter geht. Bleiben die Trainer? Welcher Bayer-Akteur fährt zur EM? Welche Spieler kommen? Welche gehen? Ist Derdiyok nächste Saison noch da? Barnetta? Wäre es für Castro besser, mal irgendwo anders zu spielen? Im welchen System gehts weiter? Und, und, und.
Die Anderen:
Die Anderen haben mal wieder für Bayer gespielt. Und dieses Mal hat die Werkself das Angebot sogar angenommen. Stuttgart verlor gegen die Bayern und somit rückte man auf Platz 5 vor, der die direkte Quali für die Euro-League bedeutet(?). Schalke sicherte gestern Platz 3. Um die Euro League spielen jetzt noch Wolfsburg, Hannover und ganz theoretisch Bremen. Im Abstiegskampf läuft es auf ein Finale um den Relegationsplatz am letzten Spieltag hinaus. Hertha spielt zuhause gegen Hoffenheim. Köln zuhause gegen München. Das wird dann nochmal spannend.