Das Jahr 2010 war für Leverkusener Nationalspieler kein gutes Jahr. Rene Adler verlor seinen fast schon sicher geglaubten Startplatz für die Weltmeisterschaft nach einer Verletzung an Manuel Neuer. Simon Rolfes, grandios in die Saison 2009/2010 gestartet, verletzte sich und hätte doch so gute Chancen auf den Platz im defensiven Mittelfeld gehabt. Michael Ballack hätte sein Partner dort sein, aber auch er verletzte sich und nahm Abschied von Weltmeister-Träumen.
Toni Kroos dagegen fuhr mit nach Südafrika spielte aber keine Rolle, obwohl Experten ihn eigentlich gerne im Halbfinale gegen Spanien gesehen hätten. Und dann ist da noch das Leverkusener Sturmduo. Patrick Helmes verletzte sich 2009 so schwer, dass er seine Form ein ganzes Jahr suchte und die WM kein Thema war. Für Stefan Kießling war sie zwar ein Thema, aber nicht auf dem Platz. Gute 20 Minuten durfte er sich auf der großen Bühne präsentieren.
Die Leverkusener Akteure haben zum größten Teil viel Pech gehabt. Verletzungen, schleppender Formaufbau, aber auch eine mangelnde Lobby in der Nationalelf, wie man immer öfter den Eindruck gewinnt.
Anfang des Jahres war Rene Adler Stammkeeper der Nationalelf. Michael Ballack unumstrittener Kapitän im Mittelfeld der DFB-Elf, Stefan Kießling traf regelmäßig in der Bundesliga. Die anderen Pillenkicker lassen wir mal Außen vor.
Erstes Problem: Stefan Kießling. Fast Bundesligatorschützenkönig. Unermüdlicher Arbeiter und inzwischen immer treffsicherer. Ewig wurde er von Löw nicht nominiert. Die Presse wunderte sich und forderte seinen Einsatz. Einfach nur aufgrund seiner Leistungen in der Liga. Dass die anderen Nominierten im Sturm überhaupt keine Form hatten, ist ein anderes Thema.
Dann kam die Verletzung von Adler. Dann die Verletzung von Ballack. Kießling wurde in der Zwischenzeit nominiert, traf aber bei seinem Startelf-Einsatz gegen Nobody Malta das Tor nicht und damit blieb es sein letzter Einsatz von Beginn an.
Die WM kam. Lahm wurde in der Zwischenzeit Kapitän. Kießling spielte ein paar Minuten. Seine Konkurrenten, bzw. der Konkurrent Miroslav Klose traf wieder und niemand sah einen Grund für einen Wechsel im Sturm. Als Joker kam dann auch noch eher Mario Gomez als der schlaksige Franke.
Adlers und Ballacks Konkurrenten Neuer, Schweinsteiger, Khedira und Lahm auf der K-Position erfüllten ihre Rollen. Die WM ging und Löw kündigte an, dass jetzt wieder alles bei 0 losgeht. Niemand sei gesetzt. Also neue Chancen für die Leverkusener Fraktion um Adler und Kießling. Im Hintergrund glimmt inzwischen die K-Diskussion um Ballack und Lahm, die der Bundestrainer bis zu diesem Mittwoch brennen ließ. Warum? Warum stellte er Ballack so in Frage? Um ihn dann doch den Kapitänsposten wieder anzudrehen?
Adler und Kießling derweil hatten wohl auf den 0-Beginn gehofft, doch davon sieht man nun doch nichts mehr. Löw setzt auf Neuer. Adler muss sich hinten anstellen, weil Neuer ja bei der WM doch super gehalten hat. Was denn jetzt? Neuanfang. Start bei Null oder nicht? Klose darf auch wieder spielen, auch wenn er in der Liga nicht trifft. Kießling trifft ja auch nicht. Also. Genug geweint! Aber ich will niemanden weinen hören, wenn die DFB-Elf einen miesen Start in die EM-Qualifikation hinlegt.
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