Ratlosigkeit?

Ratlosigkeit, Stillstand, Starre.

Diesen Eindruck habe ich derzeit, wenn ich mir das Konstrukt Bayer Leverkusen in der Bundesliga so anschaue. Die Werkself ist Zweiter in der Tabelle, aber warum weiß keiner so genau. Die letzte Pleite ist noch keine Woche her, aber den Plan für das nächste Auswärtsspiel scheint es noch nicht zu geben. Wie es mit Bayer nächste Saison weiter geht ist ebenfalls ungewiss. Alles steht still, alle sind ratlos und alle verharren, wie das Kaninchen vor der Schlange.

Oder nicht?

Ist alles gar nicht so schlimm? Brütet Jupp Heynckes insgeheim schon den Masterplan für das Auswärtsspiel in Frankfurt aus? Zuletzt schienen seinen Entscheidungen etwas unglücklich. Gegen Dortmund griff er komplett daneben, dann der Castro-Glücksgriff gegen Gladbach, worauf das uninspirierte, aber effiziente Hannover-Match folgte und letztlich die Pleite gegen Nürnberg, wo alles auf defensive Stabilisierung ausgerichtet war, aber nicht auf offensive Kreativität.

Jetzt soll Sidney Sam wieder herhalten. So wird vermutet. Heynckes lässt sich die Startelf gegen Frankfurt nicht entlocken. Er spricht von einer “guten Option” in dem jungen, sprint- und dribbelstarken Sam, aber wo bleiben Renato Augusto, Vidal, Rolfes und Ballack und findet Heynckes noch eine Lösung für das Stürmerproblem? So lange das Mittelfeld so viele Tore schießt, ist ja alles in Ordnung, doch auch ein Kießling oder ein Derdiyok würden sich über den ein oder anderen Treffer mal freuen.

Sind wir ehrlich, haben wir diese Saison wenige überzeugende oder überragende Spiele der Bayer-Elf gesehen. Gegen Dortmund am ersten Spieltag vielleicht, gegen Stuttgart oder den HSV, aber sonst? Wenn das Glück mit einem ist, der Killerinstinkt da ist, passt es, aber es bedarf manchmal mehr als das und das scheint im Moment zu fehlen.

Weiterhin spielt die Ungewissheit in diverse Personalien mit in das derzeitige Bayer-Konstrukt. Kann man mit Heynckes nächste Saison planen? Was wird aus Adler oder Vidal? Es bedarf auch Zeichen von außerhalb des Platzes, damit eine Mannschaft funktioniert. Kein Lamentieren über den Schiedsrichter oder über den Bundestrainer. Es braucht Zeichen.

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