Gestern war wieder Bundesliga-Samstag und die Werkself musste im Ruhrstadion (ich boykottiere ab heute diese albernen Sponsorennamen) gegen den VfL Bochum ran. Wie so oft am Samstag, konnte ich die Partie nicht live verfolgen und erst die Zusammenfassungen auf Premiere und in der Sportschau sehen. Auch die ersten Nachrichten im Internet führte ich mir zu Gemüte, so dass ich gegen 20 Uhr bibbernd vor Angst auf dem Sofa saß und mich vor den nächsten Wochen in der Bundesliga fürchte.
Warum? Alles wird doch gut – das meinte auch schon Nina Ruge – und gerade im Moment ist doch sowieso alles gut. Also entspannen und feststellen, dass die Werkself gerade einen eher dreckigen Dreier aus Bochum entführt hatte. 3:2 in einer Partie, dich auch anders hätte ausgehen können. Also zurück zur Angst. Angst analysieren.
1. Ich habe zum ersten Mal das Wort Titelkandidat in Zusammenhang mit Bayer gehört. Das kann nicht gut gehen.
2. Wieder eklatante Schwächen in der Abwehr (was im direkten Widerspruch zum Titelkandidaten steht). Irgendwann muss man sich da mal defensiv stabilisieren.
3. Rene Adler gestern unerhört unsicher. Für seine Verhältnisse. Ein, zwei Daddeldinger, die ihm fast durchgerutscht wären. Kennt man nicht von ihm, allerdings auch ein paar klasse Paraden.
4. Der Sturm immer noch in blendender Verfassung. Helmes schon mit Treffer Nummer sieben. Noch fünf weitere und er hat die Teambestmarke der letzten Saison von Gekas (12) schon eingeholt. Wie lange geht das noch so weiter? Da muss doch ein Einbruch kommen.
5. Wie lange kann man die Ersatzleute noch bei Laune halten? Wenn man mal von der Abwehr absieht, die schon einige Veränderungen erlebt hat, sind die restlichen sechs Leute gesetzt und es gibt kaum Chancen für die Reserve in die erste Elf zu rutschen.
6. In der Presse spricht man von Dusel-Bayer und nicht Dusel-Bayern. Oh mein Gott. Vergleiche mit dem großen FCB. Das verheißt nichts Gutes.
7. Irgendwann müssen sich die Gegner doch mal auf die Offensiv-Spielweise der Werkself einstellen und einfach stumpf mauern und kontern. Bisher ging alles ziemlich gut durch sehr frühe Tore, aber was bringt die Zukunft?
Nächstes Wochenende erwartet die Leverkusener die alte Dame Hertha. Oder war es die alte Dame Juve? Naja auf jeden Fall Hertha BSC Berlin. Da muss man schon verlieren, damit meine Ängste sich lösen. Ein Sieg verstärkt die Furcht nur noch mehr. Nicht, dass man noch Tabellenführer nach dem nächsten Spieltag ist. Mit vielen vielen Punkten Vorsprung vor den Bayern beispielsweise. Damit kommt der Fan-aus-Mitleid nicht klar.
Presseschau morgen!
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