Es gab zwei Entscheidungen in der WERKSELF-Welt, die in den vergangenen Wochen eine Vielzahl unterschiedlichster Reaktionen auf Seiten der Fans, der Berichterstatter und auch in diesem Blog ausgelöst hat:
1. Jupp Heynckes geht und 2. Jupp Heynckes geht zu den Bayern! Die Reihe der natürlichen Zahlen setzt sich bekanntermaßen in immer der gleichen Abfolge fort – und so gibt es natürlich auch noch einen Punkt 3, der für die nähere Zukunft der WERKSELF von weitaus größerer Bedeutung ist, als das dritte Jupp´sche Engagement im Weißwurstland von Ulli, Kalle und Franz: Was macht unser kleiner Krieger, Arturo Vidal, um seinen Weg in Richtung „es gibt weltweit nicht viele Fußballer mit diesem qualitativen Gesamtpaket“ fortzusetzen?
Zu allen drei Punkten hat sich die CATENACCIO-Gemeinde ja schon ausgiebig, informativ und emotional geäußert und auch bei mir noch den ein oder anderen Gedankengang aus meinen WERKSELF-affinen Gehirnabschnitten gelöst.
Bleiben wir bei der Reihenfolge „von klein nach groß“, die ja auch in ihrer Bedeutung für Bayer 04 die genannten Themen korrekt reflektiert:
1. Jupp Heynckes geht!
Dazu ist alles gesagt, alles geschrieben. Es war klar, dass Heynckes kein Trainer für die Ewigkeit in Leverkusen sein wird. Entscheidungsfindung und Zeitpunkt bezeichnen wir mal als „unglücklich“. Aber wie schon in meinem letzten Beitrag geschrieben: Alles Gute, Jupp!
2. Jupp Heynckes geht zu den Bayern!
Der Wunsch eines weiteren sportlichen Erfolgsweges mit Ende der laufenden Saison ist damit natürlich erledigt. Obwohl ich mir sicher bin, dass mit Leverkusen, Dortmund und den Bayern die drei stärksten Bundesliga-Teams für Deutschland in der Champions-League antreten werden. Und auch eins ist für mich klar: die WERKSELF wird keine Qualifikation spielen müssen – diese Runde überlassen wir Robberies Roten aus Süddeutschland.
Natürlich: Die Situation auf der Trainerbank der WERKSELF scheint auf den ersten Blick schwierig, kurios, unberechenbar, oder – schon wieder dieses Wort – unglücklich zu sein (auf den 34. Spieltag, wenn sich unser zukünftiger Ex-Coach und unser zukünftiger Jetztnochnicht-Coach gegenüber stehen, gehe ich jetzt noch nicht ein – die Zeit wird kommen).
Wie wird Jupp Heynckes agieren, wenn er mit seinem aktuellen Arbeitgeber als direkter und unmittelbarer Kontrahent seines künftigen Vereins die eigenen sportlichen Perspektiven ab der kommenden Saison analysiert? Was für eine Frage: professionell! Auch wenn einige Fans bisweilen geradezu abenteuerliche Gedankenspiele posten und teilen – diesen Schwarzmalereien kann und will ich mich nicht anschließen. Zugegeben: auch mich durchzuckte kurz der Gedanke, ob es nicht besser sei, einen sofortigen Trainerwechsel zu erwägen – kurz, ganz kurz.
Nein, ich bin sicher. Jupp Heynckes wird seriös beenden, was er begonnen hat und sich nach erfolgreicher Championsleague-Qualifikation mit der WERKSELF auf seinen neuen, alten Job in München konzentrieren – und hier nehmen wir ihn auch gerne beim Wort: „Ich werde meine ganze Kraft dafür einsetzen, dass wir mit Bayer 04 das große Ziel erreichen, das heißt die direkte Qualifikation für die Champions League.”
Wir alle werden die kommenden Wochen genau beobachten und sicher auch entsprechend kommentieren. Und für alle, die bei diesem Thema eher zu den Zweiflern gehören, zitiere ich gerne aus einem Beitrag des geschätzten Kollegen Stefan Klüttermann (RHEINISCHE POST):
„Schon einmal verkündete Jupp Heynckes nämlich während einer Saison ein anschließendes Engagement in München. Das war im April 1987, und Heynckes arbeitete als Trainer in Mönchengladbach. Er lüftete das Geheimnis über seinen Wechsel nach einem 0:1 gegen den FCB am 24. Spieltag. Borussia war damals Elfter. Doch dann lieferte Gladbach eine davor und danach nie mehr erreichte Siegesserie ab, gewann alle verbleibenden zehn Spiele und beendete die Spielzeit als Dritter. ‚Nachdem er uns in beeindruckender Weise mitgeteilt hat, dass er zu den Bayern geht’, erinnert sich […] Christian Hochstätter, hat er die Mannschaft für den Rest der Saison fantastisch motiviert’, heißt es in der Gladbacher 100-Jahre-Chronik von 2004. Bleibt Heynckes dieser Statistik treu, könnte Bayer also alle 21 noch zu holenden Punkte einplanen.“
Die Punkte nehmen wir natürlich gerne mit – und wenn Dortmund … !
Aber neben einer möglichen oder unmöglichen Aufholjagd um den Meistertitel bewegt eine andere Frage die schwarz-rote Fangemeinde:
3. Was macht Arturo Vidal?
Unser aller Wunsch in dieser Frage ist eindeutig und nicht zu diskutieren: Der kleine Krieger muss bleiben – für viele ist er mittlerweile das spielerische und kämpferische Herz der WERKSELF und aus der Mannschaft nicht wegzudenken. Eine Facebookseite mit dem Namen „Arturo Vidal muss in Leverkusen bleiben” sammelt täglich neue Fans und zeigt deren Meinungen, Wünsche und Hoffnungen. Ob die erfüllt werden können?
Das hängt wohl in erster Linie an den Verhandlungen zwischen Bayer 04 und Arturos Ex-Verein Colo Colo, der noch 30 Prozent der Transferrechte hält. Ich habe keine Kenntnisse zum Stand der Dinge, aber ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen in Leverkusen alles unternehmen werden um Arturo zu halten. Sollte dieses Vorhaben misslingen, wird es Gründe geben, die vor allem mit wirtschaftlicher Vernunft und der Ablehnung exorbitanter Forderungen zu tun haben werden – und das wäre gut und richtig so.
Ich gehe aber davon aus, dass Arturo auch in der nächsten Saison in unserem schwarz-roten Trikot auflaufen wird und nichts anderes würde ich ihm empfehlen – warum? Weil es keinen Grund gibt, von einem deutschen Topverein den Umweg über einen anderen Topverein zu wählen, um irgendwann dann doch in Spanien (zum Beispiel) zu landen. Und weil es genug Beispiele gibt, die zeigen, dass es durchaus ratsam sein kann, nicht immer auf den ein oder anderen Berater zu hören, wenn es um einen Wechsel an die Isar geht.
Also warten wir ab, was passiert und freuen uns auf das kommende Wochenende, wenn diese verrückte und spannende Bundesligasaison in die 28. Runde geht und die WERKSELF nach ihrem 2-3 Erfolg in Kaiserslautern (Tore Sam, Ballack und Renato Augusto) weiter Abstand hält: auf Hannover, Mainz und auf den zukünftigen Club unseres zukünftigen Ex-Trainers!
Schwarz-rote Spekulationen
Klaus
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