Am 06.Oktober 2006 erschien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein Interview mit Manuel Friedrich. Friedrich hatte sich gerade als erster Mainzer in den Kreis der Nationalmannschaft gekämpft und Vereine und Spielerberater rannten ihm die Tür ein. Doch Friedrich blieb bescheiden und sah die Welt ziemlich nüchtern.
Ich möchte aber nächste Saison entscheiden, ob ich noch mal den großen Sprung wage. Ich habe schon mit Kloppo und Mainz darüber gesprochen. Die verstehen mich und sind mir nicht böse. Ich könnte ihnen bei einem vorzeitigen Wechsel ja auch helfen mit einer fälligen Ablösesumme. Irgendwann kommt der Moment, in dem ein Fußballer auf sich gucken muß. Ich habe noch ein Leben nach der Karriere. Da muß auch mal ein Vertrag her, der mich finanziell absichert. (FAZ)
Schon damals empfahl er sich unwissentlich für einen Stammplatz im heutigen Leverkusener Team.
In der Jugend fand ich Bruno Labbadia ganz toll… (FAZ)
Den Stammplatz hatte er dann mehr oder weniger sicher in dieser Saison, obwohl die Leistungen eher schwankend waren, wie die Grafik zeigt.
Erster negativer Höhepunkt war das Spiel gegen Hamburg am vierten Spieltag. Die Werkself führte mit 2:1, dann kassierte Friedrich eine gelb-rote Karte (ob berechtigt oder unberechtigt sei dahingestellt) und Bayer schenkte das Spiel noch ab. Überhaupt lasteten vor allem die Niederlagen auf den Rücken der Innenverteidiger. Auch wenn oft auch die mangelnde Einstellung des Teams kritisiert wurde.
Dies erklärt sich daraus, dass meist individuelle Fehler, Stellungsfehler, speziell bei Standards, zu Gegentreffern führten, die dann in Niederlagen endeten. Weitere Höhepunkte in der Pannenserie von Friedrich: das Spiel gegen Berlin, als man kurz vor Schluss noch das 0:1 kassierte – Friedrich sah in der Entstehung des Gegentreffers nicht gut aus und das Spiel gegen den Karlsruher SC, als man eine 3:0-Führung verspielte und die Abwehr inklusive Friedrich einen äußerst maroden Eindruck machte.
Nichtsdestotrotz bringt Friedrich auch immer wieder gute Leistungen und ist torgefährlich. Drei Mal traf er in dieser Saison schon, zudem stand immerhin fünf Mal die Null auf des Gegners Torekonto, was auch Verdienst des Innenverteidigers ist.
Alternativen zum ehemaligen Mainzer gibt es wenige. Karim Haggui und Lukas Sinkewicz waren lange Zeit nicht fit, so dass die Innenverteidigung oft auch zwangsweise mit Friedrich und Henrique besetzt wurde. Dies sieht in der Rückrunde aber schon anders aus. Beide Spieler sollen zur zweiten Hälfte der Saison wieder einsatzbereit sein.
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