[leftcolumn]Die Analyse des Spiels gegen Köln ist mir richtig schwer gefallen. Nach dem Spiel herrschte Ärger vor. Am nächsten Tag eine leichte Ratlosigkeit. Nach der verlorenen Tabellenführung so etwas wie Hoffnung. Die Bürde des Tabellen-Ersten wurde an den König oder Kaiser der Bundesliga abgegeben. “Der König ist tot, lang lebe der König!” Bayern München steht nach sehr langer Zeit wieder an der Tabellenspitze. Damit soll der Name des Vereins von der Isar das letzte Mal in diesem Bericht stehen, denn ich finde nach wie vor, dass Autoren sich mit dem beschäftigen sollten, womit sie sich auskennen.
Es war eins von den typischen Favorit-gegen-Underdog-Spielen. Techniker-gegen-Kämpfer. Meisterschaftsaspirant-gegen-Abstiegsgespenst. Es gibt viele Namen für solche Spiele und Bayer hatte auch viele dieser Spiele in den letzten Wochen. Spiele, die so schreiben es die Kräfteverhältnisse vor, von Goliath gewonnen werden und von David verloren. Das Bundesliga-Geschäft sieht aber immer häufiger vor, dass David zum Zug kommt und zumindest Achtungserfolge verbucht. So auch Samstag. Leverkusen das bessere Team, Köln hinten stehend und vor allem größtenteils sicher stehend. Da gab es dann drei, vier Chancen für die Werkself und insgesamt eine, vielleicht zwei Chancen für den FC. Dazwischen uninspiriertes Gekicke, lange Bälle in die Spitze, nutzlose Dribblings und einige Konter. Von Ruhe bewahren und den Gegner zu Fehlern zwingen, keine Spur. Bereits in der Halbzeit erkannte Jupp Heynckes, dass eine Doppel-6 im Mittelfeld nicht mehr nötig ist, als auch dass über die Flanken nichts lief. Also Vidal nach hinten rechts, Schwaab raus, Renato Augusto rein. Für mich war das zwar durchaus eine logische Konsequenz des Spiels, allerdings beschlich mich auch das Gefühl, dass Heynckes in der Pause ernsthaft sauer gewesen war, als auch, dass sich eine gewisse Unruhe, oder gar Nervösität breit gemacht hatte. Zur Halbzeit hat Heynckes meines Wissens in dieser Saison noch nie gewechselt. Zwar brachte nun der Wechsel ein bisschen Schwung ins Match, Renato Augusto kam auch vermehrt über die rechte Seite, erarbeitete sich gar eine richtig gute Chance, allerdings vergaß er irgendwann die nötige Ruhe, vielleicht doch nochmal auf den besser postierten Mitspieler zu passen.
Interessant vielleicht noch für die Statistiker, die ungemeine Anzahl an Ballkontakten, die die Leverkusener hatten. Der Schwerpunkte liegt aber vor allem im defensiven Bereich. Hyypiä mit 127, Reinartz 90, Vidal 108. Dagegen die Außen, wie Schwaab (bis zur Halbzeit) 41, Castro 66 und Barnetta nur 56. Lediglich Kroos mit 99 Berührungen, ohne jedoch etwas ganz großes daraus zu machen.
Weitere Spiel- oder Spieleranalysen verbieten sich, weil es da nicht viel zu sagen gibt. Klar ist, und das betonten sowohl Trainer, als auch Spieler, dass man vielleicht nicht die richtige Einstellung hatte und zudem viele Akteure nicht den besten Tag hatten. Also schauen wir lieber in die Zukunft, denn da kommt direkt das nächste Spiel dieser Art. Auswärts gegen Nürnberg. Und um doch nochmal die Bayern hier in den Artikel zu bringen. Der neue Tabellenführer spielte ebenfalls 0:0 daheim gegen Köln und, was nicht gerade Mut macht, aber die Schwere dieser Spiele dokumentiert, spielte lediglich 1:1 in Nürnberg.
Danach kommen die Wochen der Wahrheit. Hamburg, Dortmund, Schalke, Bayern, Stuttgart und dazu noch diverse Abstiegskandidaten, die um jeden Meter fighten werden, werden es den Leverkusener schwer machen, den ersten Titel zu holen. Aber! Aber vor allem durch Siege gegen direkte Konkurrenten könnte die Werkself mal Zeichen setzen.
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[rightcolumn]Noch 3-Spiele-bis zum internationalen Wettbewerb:
2.ST: 1899 Hoffenheim 1:0
3.ST: SC Freiburg 4:0
6.ST: Werder Bremen 0:0
7.ST: 1.FC Köln 1:0
8.ST: 1.FC Nürnberg 4:0
9.ST: Hamburger SV 0:0
12.ST: Eintracht Frankfurt 4:0
14.ST: VfB Stuttgart 4:0
15.ST: Hannover 96 0:0
19.ST: 1899 Hoffenheim 3:0
24.ST: 1.FC Köln 0:0 [/rightcolumn]
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