Ich glaube an dieser Stelle erwartet man von mir immer Sachlichkeit. Eine kühle Analyse des Spiels. Das Aufzeigen von Fehlern. Vielleicht auch Mutmaßungen über die Zukunft. Auf jeden Fall realitätsbezogen. Keine Stimmungsmache. Nicht gegen den Gegner oder den Schiedsrichter. Kein Jammern über verpasste Chancen. Oder über schreckliche Gegnerfans.
Wer jetzt erwartet, dass sich das nach einem 0:3 in Dortmund ändert, der ist schief gewickelt. Ein 0:3, das ich ehrlich gesagt eingeplant hatte. Zumindest vor ein paar Wochen, als ich Bayer zum künftigen Meister ausrief. Eine Pleite plante ich ein. Gestern. Gegen den BVB. Und immer noch bin ich der Überzeugung, dass das auch ok ist.
Schaut man auf die Konkurrenz, könnte man jetzt sagen. “Oh mein Gott – was für eine Chance! Die Tabellenführung wäre drin gewesen. Wie unnötig.” Ich bleibe aber bei dem Bezug zum Gegner und zum noch ausstehenden Programm und das sagt mir, dass die Meisterschaft noch drin ist. Schalke und Bayern daheim – das sind für mich sechs Punkte. Kommen die nicht auf die Habenseite, ist der Zug auf einen leckeren Salat in der Schale aller Schalen abgefahren. So einfach ist das.
Ein paar Unwägbarkeiten sind natürlich trotzdem noch dabei, aber die schiebe ich vorerst beiseite und blicke auf das Spiel gegen Dortmund. Ein Spiel, das ich nicht live gesehen habe. Seit langer Zeit heißt es mit der Zusammenfassung auskommen und die zeigte eine hervorragende erste Hälfte und eine miese zweite Hälfte. Jetzt kommt die Geschichte mit den verpassten Chancen, aber was bringt es? Dortmund nutzte jede Möglichkeit und dementsprechend sackten die Westfalen verdient die Punkte ein.
Trotzdem wunderte ich mich ein wenig über haarsträubende Fehler von Schwaab, Barnetta oder Renato Augusto, ohne diese nun vor andere Akteure stellen zu wollen. Mannschaft und so. Ein Team. Zusammen gewinnen. Zusammen verlieren. Froh war ich über keinen Fehler von Rene Adler. Und die Ankündigung Heynckes, dass er in Zukunft nur noch wenige Interviews geben wird. Ein richtiger Schritt, wie ich finde.
Überrascht war ich dann über die Worte von Toni Kroos in der Nachberichterstattung des Spiels. Der Leihspieler war nämlich “erstmal überrascht nach (s)meinen Leistungen der letzten Wochen, dass (er) ich nicht spielen würde.” Ein leicht beleidigter Klang schwang da mit. Stefan Reinartz hat wohl niemand gefragt, wie er seine Nichtnominierung fand.
Nächste Woche kommen die Knappen. Der heimliche Favorit auf die Meisterschaft. Vielleicht der lachende Dritte, nachdem der Zweikampf zwischen Bayern und Bayer so hochgejazzt wurde. Ich kanns wohl leider wieder nicht sehen.
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