Hat Uli Hoeneß eigentlich eine Frau? Wenn ja, dann wird sich vermutlich folgende Szene im Wohnzimmer der Familie Hoeneß am vergangenen Wochenende abgespielt haben. Herr und Frau Hoeneß sitzen am Abendbrotstisch und kauen an ihren Wurstsemmeln. Etwas besorgt schaut sie drein, die Frau des Bayern-Managers. Der impulsive, aber empathische Geschäftsmann erkennt sogleich, dass seine Angetraute etwas auf dem Herzen hat.
“Was ist denn los, Liebste?” “Ach Uli, es ist Lukas!” – “Was ist denn mit Lukas?” “Du musst dich mehr um ihn kümmern, Schatz. Er trifft das Tor nicht mehr, er hat so oft schlechte Laune und zum Abendbrot kommt er auch nicht mehr vorbei”, so die Klage der Frau Hoeneß. Der Uli, ein gewiefter Taktiker, aber auch ein Mann mit Familiensinn überlegt. “Ich bin doch morgen in dieser Sendung im Fernsehen. Über die Medien kann man den Lukas doch immer so gut anspornen.” “Danke, Schatz, dass du dich darum kümmerst, aber nimm ihn nicht zu hart ins Gericht,” mahnt noch die Frau des Wurstfabrikanten.
Gesagt getan. Uli hat seinen Auftritt am Montagabend. Er solle nicht so jammern und schlechte Laune habe er. Der Lukas. Das meine er nur gut. So könne es ja nicht weitergehen. Dass der Lukas nicht mehr zum Abendessen kommt und dass eigentlich seine Frau sich Sorgen macht – das ließ der Uli mal lieber unerwähnt.
Der Lukas derweil, hatte auch von dieser Sendung gehört. Wie Söhne, bzw. Ziehsöhne ja so sind, sind sie einfach erstmal eingeschnappt. Da traf es sich doch gut, dass in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung jemand eine brillante Idee hatte. “Ruft den Lukas an – wir brauchen mehr FC Hollywood und damit einen Gegendarstellung vom kölschen Jung.”
So kam es, dass am Dienstag schon die Redakteure bei Lukas auf der Matte standen. Und zwar nicht zuhause, sondern in der Sportschule Oberhaching. Er war ja auf Klassenfahrt mit dem DFB. Er musste erst etwas warm werden mit den Jungs, die so komplizierte Fragen stellten. So kam es auch, dass die Redakteure Lukas kölschpolschdeutsch direkt abdruckten. “Ich war schon oft in Sportschule”, so die Antwort auf den vielleicht fehlenden Komfort auf der Klassenfahrt.
Doch damit nicht genug, man fragte ihn natürlich auch nach seiner Laune und der Äußerung von seinem Ziehvater Uli. Da widersprach sich der Prinz nun ein ums andere Mal und wusste gar nicht was er sagen sollte. “Sind sie gut drauf?” “Ja klar, warum nicht?” und später dann “Ich will Spaß haben und das kann ich im Moment nicht.” Hmmh, ja was denn nun lieber Lukas?
Am Tag darauf saß Frau Hoeneß daheim und las wieder und wieder das Interview mit ihrem Lukas. “Ich würde nicht nach Köln zurückgehen, weil ich da der Prinz Poldi bin und mich keiner angreifen kann. Das ist meine Heimat, ich habe da meine Familie, ich mag die Stadt, das Stadion und die Menschen.” Da wurde der Frau Hoeneß ganz anders. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie rief den Uli an. “Uli, du musst Lukas verkaufen, nach Köln, nächste Saison, es geht nicht anders.” “Ok Schatzi – das mache ich.”
Das Interview zum Nachlesen gibts bei der SZ online.
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