Zwei Namen bestimmten die Pressemeldungen zum Spiel Kaiserslautern gegen Leverkusen. Zum einen der “Maskenmann” (toll, wenn man wie ein Gewaltverbrecher tituliert wird) Michael Ballack und natürlich Trainer Robin Dutt.
Roman Zilles von der RP meint, dass Dutt dem Vorstand eine Rate zurück gezahlt hat, nachdem dieser dem Trainer das Vertrauen vor dem Spiel aussprach.
Neben ihm und Michael Ballack ging Trainer Robin Dutt als Gewinner aus dem 13. Spieltag heraus. Mit dem Sieg zahlte er die erste Rate des Vertrauensvorschusses zurück, den ihm die Leverkusener Verantwortlichen zuletzt hatten zukommen lassen. Und Dutt hatte seine Mannschaft gut auf die Partie eingestellt.
90 Minuten Leidenschaft hatte er von seinen Spielern eingefordert, in der Annahme, dass im Laufe der Partie die höhere Qualität seiner Truppe zur Geltung komme. Genauso kam es: Auf eine umkämpfte erste, folgte eine spielerisch bessere zweite Hälfte. “In Sachen Konzentration war das eine unserer besten Saisonleistungen”, meinte Dutt.
Dass dies eine der besten Saisonleistungen gewesen sein soll, lässt tief blicken.
Einen weiteren Text rund um die Personalie Dutt gibt es beim Wochenmagazin Forum. Hier wird nochmal resümiert, was war, weshalb was war und wie es weiter gehen könnte. Guter Überblick.
Wie oft Robin Dutt jene Pressekonferenz schon selbst verflucht hat, ist nicht bekannt. Es war Anfang August, als der neue Trainer von Bayer Leverkusen eine unnötige Baustelle eröffnete. „Rolfes und Ballack wird es in unserem Mittelfeld nicht gleichzeitig geben“, hatte er gesagt und sich vor dem 2. Spieltag ohne Not auf etwas festgelegt, was er niemals würde halten können. Und als sei das alles nicht genug, versicherte Dutt in Richtung Ballack: „Wer für einen Champions-League-Club wie Bayer Leverkusen spielt, für den ist es eine Ehre, auf der Bank sitzen zu dürfen.“
Thema war natürlich auch Ballacks Interview mit dem Pay-TV-Sender Sky, wo er äußerte, dass er vielleicht nach dieser Saison aufhören würde, in dem er aber auch seine Mitspieler in die Pflicht nahm. (Link)
In dieser Saison ist er wieder Leistungsträger und Anführer. Aufgrund der bisher stark schwankenden Leistungen der Mannschaft hatte Ballack vor der Partie gesagt, dass er den Eindruck habe, bei bei Bayer sei man zu schnell mit kurzfristig Erreichtem zufrieden: “Ich hoffe, dass das nicht so gut ankam”, sagte Ballack, der sicherstellen wollte, mit den Äußerungen die “nötige Reibung” erzeugt zu haben. “Genau das brauchen wir ja: Diskussionen, verschiedene Meinungen und Auffassungen. Nur dann kannst du dich verbessern. Wenn immer alle einer Meinung sind, bringt das nichts.” Aussagen, die unterstreichen, dass Ballack wieder zurück ist – auf dem Platz und daneben.
Von Rücktritt war jedoch nach dem Spiel nichts mehr zu hören, was in Leverkusen mit gemischten Gefühlen aufgenommen werden dürfte. Zum einen wünscht sich der Bayer-Fan etwas modernes, junges im Mittelfeld. Auf der anderen Seite ist Ballack derzeit Bayers Bester.
Nach dem Sieg in Kaiserslautern war davon keine Rede mehr. “Es ist doch normal, dass man sich Gedanken macht”, ruderte Ballack zurück. “Wichtig ist, dass ich gesund bleibe und Spaß habe. Wenn nichts wehtut, werde ich bestimmt noch ein Jahr dranhängen.”
Die Kolumne “Nachspielzeit” der Welt widmet sich ausschließlich Ballacks Entwicklung in Leverkusen und kommt zu folgendem Schluss.
Natürlich profitiert Ballack von den langwierigen Verletzungen Tranquillo Barnettas und Renato Augustos. Nach dem Abgang von Arturo Vidal und der Formschwäche von Rolfes ist Ballack im Prinzip der Alleinherrscher im Leverkusener Mittelfeld.
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