Dieses Mal hatten 10 Minuten vor Ende des Spiels die Bayer-Profis nur noch was zu lachen. Während letzte Woche noch gehetzte Gesichter trotz eines 2:0 zu sehen waren, war diese Woche alles gut. Lässig, wie beim Feierabend-Kick, schob man sich die Kugel hin und her, hier mal eine Hacke, dort mal ein Lupfer – wenn es nicht klappte, hatte man ein Grinsen im Gesicht, schlug sich ab, Friede-Freude-Eierkuchen in Leverkusen. Was gibt es Schöneres? Ein 3:0-Sieg gegen Wolfsburg, der so gar nicht gefährdet war.
9 Spieltage vor dem Ende, eine Tabelle wie gemalt, wenn man nicht gerade Meisterschaftsansprüche hat. 2.Platz. 2 Punkte auf Hannover. Schon 6 Punkte auf Mainz und ja sieben Punkte auf den großen FC Bayern. Und Hannover und Mainz wollen immer noch nicht so recht als ernsthafte Konkurrenz angesehen werden. Oder widerspricht da jemand? Nächste Woche könnte man das untermauern, in dem man gegen Mainz gewinnt und das unrühmliche 0:1 aus dem Hinspiel vergessen lässt. Und Hannover lässt dann noch Punkte gegen den 1.FC Rensing Köln liegen und Bayern müht sich gegen den HSV daheim.
Nebenbei ließ Heynckes durchblicken, dass einer Vertragsverlängerung nicht so recht was im Wege stünde, aber man halt noch sprechen müsste. Wäre das erledigt, bliebe nur noch das Reizthema Michael Ballack, der sich gestern abmeldete. Spekulationen darüber, überlasse ich anderen. Schön ist, dass es die Mannschaft nicht beeinflusst. Mal was Neues bei Bayer.
Zum Spiel. Ich habe nur die zweite Hälfte live gesehen und die erste in der Zusammenfassung. Da gab es wenig zu bemängeln. Auch nicht an der Abwehrreihe nach der Verletzung Manuel Friedrichs. Domogoj Vida kam zu seinem Debüt in der Bundesliga, Daniel Schwaab zeigte seine Qualitäten in der Innenverteidigung, Stefan Reinartz wird immer mehr zum Leistungsträger dort und Michal Kadlec bleibt halt Michal Kadlec. Mittelfeld topp mit zwei Toren. Stefan Kießling trifft auch wieder. Was will man mehr?
Das einzige was einen etwas mulmig in die Zukunft blicken lässt, ist die etwas dünne Personaldecke derzeit, der zu schwache Gegner als Vorbereitung auf Villareal und der erste ernsthafte Kontrahent auf europäischer Ebene, der das Sonntagsspiel noch schwerer macht. Aber das wird schon. Man darf durchaus zuversichtlich in Leverkusen sein, denn die nötige Reaktion nach dem Bremen-Spiel wurde gezeigt.