Während ganz Fußball-Deutschland zum FC Hollywood nach München schaut, darf sich die Mannschaft von Bayer Leverkusen ganz entspannt auf den nächsten Spieltag vorbereiten. Am Sonntag steht die Partie gegen Werder Bremen an, die noch heute im UEFA-Cup gegen Udine um den Einzug ins Halbfinale kämpfen. Die Hansestädter spielen auf dem internationalen Parkett vorne mit, während es in der Liga mittelmäßig läuft. Ist das nun ein Vorteil für die Werkself oder ein Nachteil?
Zunächst einmal wird jeder von der Belastung der Werderaner sprechen, die erst Donnerstag und dann auch noch am Sonntag ran müssen. Auf der anderen Seite stehen die Leverkusener, die seit Sonntag kein Wettkampfspiel mehr hatten und somit sieben Tage nur trainieren, zwischen durch mal wieder internationale Ansprüche anmelden und Teil von Gerüchten sind. Die Bremer dagegen versuchen ein gutes Spiel gegen Udine, zu absolvieren und den Schwung eines guten internationalen Spiels mit in die Bundesliga-Partie, am Sonntag zu nehmen. Nebenbei geht es für die Bremer so gut, wie um nichts. Der Zug Richtung UEFA-Cup scheint abgefahren.
Nicht so bei Bayer Leverkusen, die mit dem Derbysieg im Rücken, eine gehörige Portion Selbstvertrauen getankt haben, auch wenn das Spiel alles andere als schön anzuschauen war. “Offense wins games, defense wins championships” heißt ein schönes Sprichwort und das hat am Sonntag gepasst. Eine stabile Abwehr stand auf dem Platz, die nichts zugelassen hat. Die Variante mit Henrique auf rechts, Sinkiewicz und Friedrich in der Innenverteidigung hat mir sogar besser gefallen, als die Standardaufstellung mit Castro auf außen und Henrique und Friedrich innen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Sinkiewicz endlich mal eine gute Leistung abgerufen hat, allerdings darf man auch nicht vergessen, dass Henrique wesentlich mehr Torgefahr ausgestrahlt hat, als Castro in der gesamten Saison.
Und die restlichen Mannschaftsteile? Das Mittelfeld wirft noch Fragen auf. Bis auf Rolfes scheinen fast alle Spieler austauschbar zu sein. Vidal hat nicht wirklich überzeugt gegen Köln, Barnetta noch weniger, Zdebel mit einem ordentlichen Spiel und ist ein zusätzlicher Stabilitätsfaktor nach hinten, Renato Augusto zuletzt krank und jetzt vielleicht der Mann für die Offensivaktion und Kroos scheint immer noch nicht bereit für die Startformation zu sein, sein Talent und sein Genie blitzten aber gegen Köln auf. Nimmt Labbadia Rolfes mit ins Karussel, gibt es sechs Namen für vier Plätze.
In der Offensive fehlt vielleicht manchmal ein Stürmer Nummer 3, der von hinten Druck macht. Vielleicht würde dann noch mehr Leistung aus Helmes und Kießling herausgekitzelt. Vielleicht hätte der Gegner dann auch mehr Probleme, Bayer im Sturm auszurechnen. Gegen Köln sah man lange Zeit wenig von beiden – im entscheidenden Moment waren aber beide Stürmer da und das zählt.
Im “Krankenlager” befinden sich immer noch Bernd Schneider und Gonzalo Castro, bzw. weisen beiden Akteure, laut Kicker, noch Trainingsrückstand auf. Schneider hofft auf eine Rückkehr irgendwann im Laufe der Rückserie. Im Moment “fehlt noch alles“.
Um das Spiel gegen Bremen gibt es also noch viel Spekulationsstoff und Unwägbarkeiten, die sich vermutlich erst kurz vor dem Spiel am Sonntag verflüchtigen werden. Klar ist, dass ein Sieg den Druck auf Hoffenheim und Stuttgart weiter erhöht und die Konkurrenz im Rücken auf Distanz hält.
Live-Blogging ist “relativ” wahrscheinlich für den Sonntag. Mehr dazu am Sonntag und sonst wird es sicherlich bei Tobi von “Meine Saison mit dem SVW” Berichterstattung via Twitter geben. Bis dahin frohe Ostern!
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