Vor einem halben Jahr malte ich mir noch aus, was aus Hoffenheim im Jahr 2012 geworden ist. Dass der FC Barcelona nach Hoffenheim zum Champions-League-Halbfinale fährt und dass Hoffenheim die Bundesliga dominiert. Das war vor dem dritten Spieltag. Zwar traute die Fußball-Welt dem Zwerg aus der Provinz einiges zu, aber dass es gleich die Herbstmeisterschaft würde, damit rechneten die wenigsten. Umso schöner, dass Bayer damals dem Aufsteiger eine empfindliche 5:2-Niederlage verpasste und dem Club erstmal etwas Wind aus den Segeln nahm. Für Bayer ein enorm wichtiges Spiel damals, da noch die abgelaufene Spielzeit in den Köpfen der Spieler saß und man mehr schlecht als recht in die neue Saison gestartet war.
Auch in der Rückrunde ist dieses Spiel von großer Wichtigkeit. Um es boulevardesk zu sagen: Ein Schicksalsspiel! Die Wochen der Wahrheit stehen für die Werkself an! Charakter zeigen. Dem Anspruch gerecht werden. Das geht nur über Effizienz und Kompromisslosigkeit. So! Die Fakten sehen nämlich traurig aus: Ein Sieg in den letzten sechs Spielen und vom Zauberfußball ist nur wenig übrig geblieben. Rumpel und Angsthase sind die ständigen Begleiter des Wortes Fußball am Rhein. Da kommt doch der Tabellenführer gerade recht, oder?
Hoffenheim ist eher mäßig mit einem 2:0 gegen Cottbus und einem Last-Minute-1:1-Remis in die Rückrunde gestartet. Auch hier ist der Zauberfußball noch im Urlaub. Hinzu kommt die Systemumstellung durch den Ausfall von Vedad Ibisevic. Statt Power-Offensiv-Fußball drohte Ralf Rangnick 1:0-Siege an: “So lange wir ein Tor schießen und hinten die Null steht, ist doch alles gut” und “Ich habe die Spieler in der Winterpause vor allem defensiv geschult” lassen erahnen, wo der Hase langläuft.
Für Leverkusen sollte dies die Chance sein, endlich mal wieder auf den Putz zu hauen und zu zeigen, was für ein Potenzial das Team hat. Damit ließe man auch etwaige Kritiker und Krisenrufe verstummen, was der Mannschaft sicherlich gut täte. Außerdem würden sich die Bayern ganz doll über einen Leverkusener Sieg in Hoffenheim freuen. Vielleicht als Dankeschön für Toni Kroos?
Aufstellungstechnisch ist die Bayer-Elf ersteinmal von Arturo Vidal erlöst. Der Chilene muss seine Gelbrot-Sperre absitzen. Ebenfalls wohl nicht in der Startelf ist Lukas Sinkiewicz, da Henrique wieder 100% fit ist und der Ex-Kölner bisher bescheidene Vorstellungen abgeliefert hat. Für Vidal gäbe es zwei Varianten. Ein 1-1-Ersatz durch Sascha Dum oder die wahrscheinlichere Option mit Simon Rolfes auf der offensiven Mittelfeld-Position und Thomas Zdebel auf Rolfes defensiven Platz. Labbadia muss sich auf jeden Fall was einfallen lassen.
Ebenfalls positiv ist, dass Toni Kroos diese Woche im Mannschaftstraining gesichtet wurde. Das heißt wohl, dass er in absehbarer Zeit zu seinem ersten Einsatz im Bayer-Trikot kommen wird. Von Bernd Schneider ist leider nichts neues, zu vermelden. Manuel Friedrich zeigte sich unter der Woche reichlich angepisst im vereinsinternen Bayer-TV und Rene Adler spielt auch in der Nationalmannschaft noch so, als ob er gerade ein Date mit einem wunderschönen Mädchen ausmachen wolle, die ihn aber nicht lieben kann. Ist doch nur der Ball Rene.
Morgen auch live gebloggt bei Scribblelive und hier.
5 comments » Write a comment