Interview mit Raphael Honigstein (für Null Acht*)

(*Anmerkung: In dieser Minute geht der Relaunch von »Null Acht – Das Magazin für Rasenpflege« online. Der folgende Text ist in Zusammenarbeit mit dem »Null Acht« entstanden und ist ebenfalls auf der Internetpräsenz des Magazins zu finden.)

Er ist der Mann, der zwischen zwei (Fußball-)Welten vermittelt. Den Engländern bringt Journalist und Autor Raphael Honigstein den deutschen Fußball näher und umgekehrt. Im Interview mit »Null Acht« spricht er über seine Rolle als Deutscher in England, die Konkurrenzfähigkeit des deutschen Fußballs, Pay-TV und über die Unterschiede zwischen Sportjournalisten und Bloggern.

Auch wenn man Schubladendenken vermeiden sollte: Blogger haben ihre ganz eigenen Schubladen – die sogenannten Tags, mit denen Artikel kategorisiert werden. Bei dir fallen mir gleich einige Stichwörter ein, zum Beispiel »München«, »London«, »Setanta«, »Footbo«, »Süddeutsche Zeitung«, »Guardian«, »Ronald Reng«, »Football Weekly«, »Spox« und »Harder, Better, Faster, Stronger«, dennoch wird die Liste noch nicht komplett sein. Stell dich doch bitte kurz mit Hilfe dieser Tags vor. Welche müssen noch hinzugefügt werden?

Der Mensch als Summe seiner Blog-Tags: das gefällt mir. Im Grunde ist mit der Liste schon alles gesagt, aber ich mache mal die Lücken zu. Ich bin 1993 nach dem Abitur von München nach London gezogen, habe dort studiert und bin dann über Freunde und Bekannte beim Magazin »jetzt« (bitte Tag hinzufügen!) zum Schreiben gekommen. Es ging damals um Popkultur-Themen, Highlight war ein Sade-Interview. Fußball mache ich erst seit 2002, dem Jahr, in dem ich meinen Vorgänger Ronnie Reng erfolgreich aus dem Job gemobbt und nach Barcelona vertrieben habe. Dank Ronnies selbstloser Vorarbeit durfte ich auch für uefa.com (Kolumnen und Radio-Kommentar) arbeiten. Über den »Sunday Herald« in Schottland, Bundesliga-Fußball auf »Sky«, Talksport und einer Kolumne in Japan ging es dann zum »Guardian«. Im Juni 2008 habe ich zusammen mit meinem Bruder Emanuel »Footbo« gestartet, eine Online-Plattform für Fußballfans. Bitte zwecks Suchmaschinenoptimierung möglichst oft verlinken. Danke.

Mittlerweile bin ich also der klassische Doppelagent: den Briten liefere ich Informationen über die Bundesliga und umgekehrt. »Setanta« hat aber leider Konkurs anmelden müssen. Wollte kürzlich noch schnell einen Spesenscheck (Drogen, Adult-TV im Hotelzimmer, Kilgour-Maßanzüge) von denen einzahlen, doch der platzte: »Payment Prevented. Insolvency Act Proceedings«.

Das Buch kommt übrigens im August endlich auf Englisch heraus. Natürlich hat der Verlag alles gleichmal schön auf »Wembley«, »München 5:1« und so weiter getrimmt. Freue mich schon darauf, demnächst als »der Deutsche« an der Nase durch die Londoner Medien-Manege geführt zu werden.
Und bevor die Birgit sich beschwert: bitte noch ganz schnell »verheiratet, zwei Kinder« als Tag hinzufügen.

Haustiere? Nein – im Ernst. Deine Biografie und Deine Spuren im Internet legen nahe, dass du dich sowohl im englischen als auch im deutschen Fußball bestens auskennst. Hier heißt es schnell mal, dass der englische Fußball viel schneller und attraktiver ist. Die Ergebnisse in der Champions League unterstreichen diese Theorie. Wie siehst du den Stand der Dinge und kann die Bundesliga den vermeintlichen Rückstand aufholen?

Die Premier League ist nicht zuletzt dank der sehr großzügigen, manchmal auch fahrlässigen Regelauslegung durch die Schiedsrichter in der Tat schneller, deswegen aber nicht zwingend besser. Das etwas langsamere Duell zweier Bundesliga-Mittelklasseteams ist im Zweifelsfall schmerzfreier anzuschauen als Blackburn Rovers gegen Bolton Wanderers. Man sieht auch an den Ergebnissen im UEFA-Pokal, dass die Bundesliga international wirklich Fortschritte macht. Eklatant ist der Abstand nur (noch) bei den Spitzenmannschaften, aber das muss kein dauerhafter Zustand sein. Durch den Wertverlust des Pfundes, die Erhöhung der britischen Einkommenssteuer auf 50 Prozent für Großverdiener und die zum Teil verheerenden Schulden der englischen Klubs hat die wirtschaftlich konservativere Bundesliga finanziell an Spielraum gewonnen. Liverpool und Arsenal können sich zum Beispiel keine Luca Tonis oder Riberys leisten. Manchester United und Chelsea könnten das, was Toni bei den Bayern netto verdient, derzeit auch nicht bezahlen. Mit besseren Trainern und vor allem besserem Scouting kann die Bundesliga auf absehbare Zeit in der Champions League sicher wieder bessere Ergebnisse erzielen.

Du hast es selbst schon erwähnt. »Setanta« kann die Kosten für deine Spesenabrechnungen nicht mehr bezahlen. Der ambitionierte Sender ist insolvent. Hast du eine Erklärung für den Bankrott?

Es gibt im Grunde zwei Thesen. Die erste besagt, dass »Setanta« als Geschäftsmodell grundsätzlich zum Scheitern verurteilt war, weil niemand in Großbritannien einen zweiten Pay-TV-Sender braucht. Andererseits war »Setanta« mit 1,2 Millionen Kunden nach zwei Jahren gar nicht so weit weg von der Profitabilität. Das zweite Problem war, dass man viel zu viel Geld für sekundäre Sportrechte (Golf, Cricket, Scottish Premier League) bezahlt hat. Als es im Februar darum ging, die Premier League-Rechte für 2010 bis 2013 zu ersteigern, war »Setanta« schon so klamm, dass man eines der zwei Live-Pakete an »Sky« verlor. Es ging dabei nur um eine Differenz von fünf Millionen Pfund. Mit nur 23 Premier League-Spielen pro Saison ab 2010 wäre der Sender kaum überlebensfähig gewesen. Die Investoren bekamen kalte Füße und die Premier League ließ den Sender dann mit einem fiesen Ultimatum an die Wand fahren, weil man mit »ESPN« schon einen verlässlicheren Partner für die Zukunft in der Hinterhand hatte.

»Premiere« ist inzwischen Vergangenheit. Der »neue« Sender »Sky« startete in diesen Tagen sein Programm und wird dann auch die Bundesliga übertragen. Wie schätzt du den Sender ein? Viele im Netz kritisierten, dass »Sky« einfach nur »Premiere« mit neuen Namen und neuen Logo ist. Inhaltlich scheint sich wenig zu ändern. Überhaupt wird viel im Netz über die TV-Sportberichterstattung geschimpft. Zu Recht?

Natürlich ist »Sky« zunächst einmal nicht mehr »Premiere« mit neuem Namen und Logo, was soll man denn daran kritisieren? Ich glaube nicht, dass die Zeit ausreicht, bis Saisonanfang inhaltlich viel anders zu machen. Muss man meiner Meinung nach auch nicht unbedingt: die Bundesliga- und Champions League-Berichterstattung ist schon ziemlich gut. Gespannt bin ich, ob sich etwas bei den Auslandsübertragungen tut. Primera División und Premiere League werden von »Premiere« noch ziemlich stiefmütterlich behandelt: Kommentar aus dem Kabuff, kein Studio-Programm, keine Hintergründe. Konkret würde ich mir zum Beispiel wünschen, dass Marcel Reif samstags mal Arsenal gegen Chelsea oder Barça gegen Madrid kommentiert, statt sich bei Cottbus gegen Bayern hörbar zu langweilen.

Abgesehen davon, wird über die TV-Berichterstattung immer und überall geschimpft. Wahrscheinlich, weil man als Fußballfan den Kommentatoren einfach weniger Fehler verzeiht und außerdem leichter erregbar ist. Ich schimpfe – von meinem Londoner Sofa aus – auch, wenn Béla Réthy minutenlang nicht merkt, dass der Schiedsrichter ein Tor für die USA gegen Deutschland gegeben hat, Poschmann die Lage hartnäckig falsch einschätzt oder Craig Bellamy von Wolf Fuss auf »Premiere« jahrelang »Bählähhhmi« genannt wird. Und es ist ehrlich gesagt schon ein Skandal, wie schlecht das Niveau bei den Öffentlich-Rechtlichen insgesamt ist, gerade im Vergleich zu den englischen Kollegen. Die selben drei, vier Leute kleben bei uns seit 20 Jahren scheinbar ohne jeden Leistungsdruck auf den Stühlen, während zum Beispiel ein Ralf Itzel bei »Eurosport« verkümmert. Schwer begreiflich.

Klar man kann sagen, warum etwas ändern, es lief doch bisher alles so gut. Die Präsentation der Bundesliga-Samstagskonferenz überzeugt mich allerdings nicht. Wirklich spannende Geschichten rund um die Liga muss ich woanders suchen. Wen interessieren schon 20 Minuten über die rosa Schuhe eines Franzosen? Auch angesichts der Preise, die »Sky« verlangt, sehe ich da schon Handlungsbedarf. Kennst du das »Liga total«-Paket der Telekom? Mit dem Hintergrund des Setanta-Fehlschlags – Stichwort zweiter Pay-TV-Anbieter – ist die Telekom eine Alternative?

»Premiere« / »Sky« leidet da sicher ein bisschen an der hohen Anzahl der Samstags-Spiele. Man kann fünf bis sechs Partien in 30 Minuten gar nicht vernünftig anmoderieren. Aber mit spannenden Geschichten tut sich das Medium grundsätzlich schwer, in allen Ländern. Daran sind sowohl banale, produktionstechnische Faktoren – wie bekommt man Bilder für interessante Thesen oder Interviews mit Leuten, die nur »off the record« sprechen? – schuld, als auch die enge geschäftliche Verbindung von der Liga zu den Sendern, sowie eine prinzipielle Beschränkung auf das aus Sicht der TV-Macher Wesentliche. Ich glaube, man denkt in den Redaktionen von »Sky Deutschland«, »Sky UK« oder »ITV«, dass der gemeine Zuschauer sich nicht allzusehr für das Kompetenzgerangel von Sportdirektor und Präsident interessiert, sondern zunächst mal das Spiel sehen möchte. Vielleicht stimmt das ja auch. Mir persönlich würde gefallen, wenn die Berichterstattung noch sehr viel technischer ausfallen würde, das heißt längere Analysen der Aufstellungen und Spielstile à la Andy Gray vor den Anpfiff, weniger leere Relativsatz-Hülsen von Sammer und Co. am Tresen. Mir wird das eigentliche Spiel in Deutschland noch nicht ernst genug genommen. Da sind wir dann wieder bei den rosa Schuhen.

»Liga total« ist ein interessantes Experiment. Wahrscheinlich steht und fällt es mit der Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit der Technik. Der Vorteil der »Telekom« gegenüber »Setanta« ist, dass man so lästige Dinge wie ein Kundencenter nicht neu aufbauen muss und sich zudem sehr klar positioniert. »Liga total« ist nur »Liga total«, während »Setanta« ein bisschen Premier League, ein bisschen Scottish Premier League, Golf, etc. war.

Dein Bruder hat das Fußball-Netzwerk »Footbo« gegründet – du hast dort ein Blog und berichtest in regelmäßigen Abständen über den Fußball und seine Geschichten. Wie ist Deine Einstellung zum Bloggen? Dein Kollege Ronald Reng berichtet des Öfteren von Qualen beim Schreiben. Wie siehst du das? Und haben Blogs einen Wert für »professionelle« Berichterstatter?

Mir geht es da ähnlich wie Ronnie: Schreiben macht mir erst richtig Spaß, wenn der Text fertig ist. Deswegen blogge ich auch verhältnismäßig selten. Kollegen wie Gabriele Marcotti (»Times«) oder Guillem Balagué (»Sky«, »As«) muss ich Wochen hinterlaufen, damit sie auf »Footbo« einen neuen Beitrag verfassen und ich kann sie gut verstehen. Wer vom Schreiben lebt, will sich nicht unbedingt noch in der Freizeit in die Tasten hacken. Da lese ich lieber die Texte von anderen. Dazu kommt, dass immer mehr Zeitungen von den Journalisten verlangen, zusätzlich zu den normalen Texten Blogs zu verfassen – irgendwann hat man jedoch nichts mehr Intelligentes zu sagen. Für Journalisten macht Bloggen in Eigenregie aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man etwas schreibt, das sonst nirgends veröffentlich würde, aber unbedingt geschrieben werden muss. Ein Beispiel: mir ist in der vergangenen Saison aufgefallen, dass in »Match of the Day« von der »BBC« die Abseitsregel falsch erklärt wurde. Ich habe dann einen Screenshot gemacht und auf »Footbo« darüber gebloggt. Ein noch besseres Beispiel wäre der »Soccerlens«-Blog, in dem der ominöse »Masal Bugduv« – laut »Times« einer der 50 besten jungen Fußballer auf der Welt – als Internet-Hoax entlarvt wurde.

Siehst du Blogger als Konkurrenz oder Ergänzung?

Wir Journalisten und Blogger bedienen im Moment noch sehr unterschiedliche Märkte. Blogger sind in der Regel Spezialisten, die gezielt für ihr Publikum schreiben. Offline gedacht: ein kleiner, cooler Laden, in dem sich Verkäufer und Kunden überwiegend kennen. Als Sportjournalist arbeitet man dagegen eher in einem Kaufhaus mit Massenprodukten. Die entscheidende Frage ist, inwieweit sich Zeitungen in Zukunft online spezialisieren werden. Ein Geschäftsmodell, das derzeit in England wieder diskutiert wird, ist eine Mischung aus freien Inhalten (Titelseite, Nachrichten) und bezahlten Inhalten (Kolumnisten, Blogger). Wenn es in diese Richtung geht und Blogger eines Tages ebenfalls »Micropayments« einfordern können, kann eine echte Konkurrenzsituation entstehen.

Gibt es Qualität, die dem Sportjournalismus ähnelt? Darf man Blogger und Sportjournalisten vergleichen? Im gerade neu gegründeten Sportblogger-Netzwerk wird diese Frage heiß diskutiert.

Qualität heißt in diesem Zusammenhang für mich: Intelligenz plus Stil / Originalität. Eine ganze Menge Blogger haben von beidem mit Sicherheit mehr als der 08/15-Sportjournalist, der hauptberuflich Agenturberichte umschreibt. Ein »dogfood« zum Beispiel könnte ohne weiteres TV-Kolumnist bei einer großen Zeitung sein. Den Hauptunterschied sehe ich hier nicht zwischen Profi und Amateur sondern, wie schon erwähnt, in den unterschiedlichen Vertriebswegen und Schreibstilen. Nochmal eine Offline-Metapher: während Sportjournalisten Pop machen (müssen), können / dürfen Blogger Indiemusiker sein.

Wo stehen Blogger in zehn Jahren?

Die besten Blogger werden von »Micropayments« oder Abos leben können, oder sich von Medienportalen kaufen lassen. Der formale Unterschied zwischen Journalist und Blogger wird verschwunden sein.

Bei welchen Bloggern schaust du gerne vorbei? Und was fehlt dir noch in der (Sport-)Blogwelt?

Allein schon aus Eitelkeit – aber auch für den Überblick – schaue ich mir jeden Tag indirekter-freistoss.de an. Während Olympia und Theo-Gate (Der Fall Weinreich / Zwanziger; Anm.) war jensweinreich.de Pflichtlektüre. »Allesaussersport« ist sehr, sehr gut. Zarathrustas internationale Presseschauen auf spox.com verdienen mehr Aufmerksamkeit. Alle anderen deutschen Blogs besuche ich eher unregelmäßig und zufällig – je nachdem, ob mich die Themen interessieren. Englische Blogs: »Soccerlens«, »The Spoiler«, Marcottis Times Vignetten und natürlich der King of Kings Sid Lowe im »Guardian«. Was noch fehlt: ein anständiger Podcast auf Deutsch.

Die neue Bundesliga-Saison steht in den Startlöchern. Was erwartest du von der neuen Saison? Nachdem die Liga sich in der abgelaufenen Spielzeit derart selbst gefeiert hat, kann nur gähnende Langeweile folgen, oder?

Es wird sicher eine ganz wichtige Saison werden, weil man den Italienern den vierten Champions League-Startplatz wegnehmen kann. Das wäre ein enormer Schritt nach vorne und für das internationale Standing der Liga äußerst wichtig. Mit vier Mannschaften in der Königsklasse würden automatisch die Chancen steigen, mal wieder etwas zu reißen. Die Bundesliga kann mehr sein als eine Europa League-Liga. Meister wird wohl Bayern, aber an gähnende Langeweile glaube ich keine Sekunde, allein schon wegen den neuen Trainern. Heynckes in Leverkusen, Labbadia in Hamburg, van Gaal in München: alles spannende Themen. Poldi in Köln wird bestimmt in Tränen enden. Zudem wird es interessant, wie sich Wolfsburg mit Veh international präsentiert.

Du sprichst schon die potenziellen Schlagzeilen an. Wird Heynckes in Leverkusen die jungen Phlegmatiker heilen können? Und hat Labbadia richtig gehandelt nach Hamburg zu wechseln? Van Gaal – ein Holländer, der die Bayern nach vorne bringen soll? Ein Veh, der zwar schon in Stuttgart Meister wurde, aber dem keiner so richtig was zutraut? Und was ist mit Magath auf Schalke? Bitte eine kurze Einschätzung von dir.

Schwer zu sagen, ob Heynckes wirklich die Energie aufbringt, Bayer von seinen Leiden zu Erlösen. Ich bin skeptisch. Labbadia hat sich nach der katastrophalen Rückrunde äußerst smart aus der Affäre gezogen: anstatt als schwacher Trainer in die zweite Saison in Leverkusen zu gehen, genießt er als ausgewiesener Ehrgeizling einen Kreditvorschuss in der Nordbank-Arena. Van Gaal wird Bayern – und damit auch die Bundesliga – bestimmt taktisch nach vorne bringen – ob er auch mit den Elefanten im Vorstand fertig wird ist eine andere Frage. Wenn Veh sich in der Champions League nicht blamiert und am Ende Sechster wird, würde ich das schon als Erfolg werten. Magath auf Schalke könnte ein bahnbrechendes Langzeitprojekt à la Ferguson/Manchester United werden, doch dafür wird man ihm ein bis zwei mittelprächtige Jahre zugestehen müssen. Der aktuelle Kader wurde über Jahre nach äußerst fragwürdigen Kriterien zusammengestellt.

Muss man bestimmte Spieler diese Saison unter genauere Beobachtung nehmen? Gibt es unentdeckte Spielerperlen, die wir bisher noch nicht entdeckt haben? Und haben die U21-Europameister Chancen auf die WM?

Einer meiner Lieblingsspieler ist momentan Ezequiel Lavezzi (S.S.C. Napoli), der Sturmpartner von Carlos Tévez in der argentinischen Nationalmannschaft. Arsenals Robin van Persie kann diese Saison zum absoluten Weltklassespieler reifen und die halbe Mannschaft von Standard Lüttich ist phänomenal gut. Lorik Cana von Sunderland ist eine Granate, der Mann. In der Bundesliga rechne ich mit Romeo Castelen (HSV) – falls er fit bleibt. Über die neuen Youngster (Holtby, Kaplan, Elia) kann ich aus der Ferne leider noch nichts Seriöses sagen. Gómez wird eine ganz starke Saison spielen. Was die U21 angeht: Neuer, Marin, Özil, Khedira, Beck sind garantiert 2010 dabei; Hummels, Castro und Ebert haben Außenseiterschancen.

Zum Schluss: Wer wird Weltmeister?

Ja gut, ich sach mal: England. Damit sie’s nicht werden.