Kaderplanung, Teil 2

Ein neuer Trainer, heißt auch immer wieder, dass man sich neu beweisen muss. Pass ich für alle Spielsysteme? Gebe ich immer 100 Prozent im Training und zeige ich meine Leistung auch in den Testspielen? Während Stürmer möglichst viel treffen sollten in der Vorbereitung, hoffen Mittelfeldspieler darauf, dass sie die Lücke in der gegnerischen Abwehr finden, das Spiel nicht nach hinten vergessen und das ein oder andere Dribbling gewinnen. Die Abwehr sollte durch Standfestigkeit und ein gutes Stellungsspiel glänzen und der Torhüter hofft, dass den unterklassigen Gegnern nicht ein Glückstor gelingt. Die Vorbereitung ist anstrengend. Die Trainingslager oft ermüdend. Die Testspiele bestimmt nervig gegen Buxtehude. Aber jeder Spieler arbeitet auf den finalen Tag hin. Das erste Pflichtspiel.

In Leverkusen tritt Robin Dutt seine erste Saison an. Er dürfte neue taktische Finessen im Gepäck haben. Während bei Heynckes lange Zeit ein einfaches 4-4-2 gespielt wurde und später ein 4-2-3-1, hat man das Gefühl, dass Dutt noch den ein oder anderen Pfeil mehr im Köcher hat. Oder vielleicht eher weiß, ob der Gegner im Gegenwind steht oder sich hinter einem Wall verschanzt hat. Man wird es sehen.

Das größte Wissensvakuum für den Außenstehenden ergibt sich in Leverkusen im Mittelfeld. 8-9 wirklich erstklassige Spieler, die bei 80% aller anderen Mannschaften in der Bundesliga einen Startplatz hätten, kämpfen um 4-5 Startelfplätze.

Aber auch sonst ist Bayer gut besetzt. Der Kader hat Tiefe und Breite. Abwarten muss man, wie die Ausfälle von Adler und Vidal verarbeitet werden und ob es weitere Diskussionen um Ballack gibt. Anbei meine Einschätzungen. Die Zahl in der Klammer ist die Wahrscheinlichkeit für einen Startelfeinsatz in den ersten 4-5 Pflichtspielen auf einer Skala von 1-10.

Torhüter:

Rene Adler (10) – Ist er fit, spielt er. Die Frage ist jedoch wann er fit ist. Irgendwann im September waren die letzten Äußerungen von den Verantwortlichen, wenn dies nicht geschieht, wird wohl auch noch über eine Verstärkung auf dieser Position nachgedacht.

David Yelldell (6) – Neuverpflichtung, die schon unter Dutt trainiert hat. Rangelt mit Fabian Giefer um den Ersatzplatz Rene Adlers zu Saisonbeginn. Bringt den Vorteil von einer komplett durchgespielten letzten Saison mit und der Reife von 29 Jahren.

Fabian Giefer (4) – Hat wohl ganz knapp das Nachsehen gegenüber Yelldell. Wird als Perspektivtorhüter gesehen, der aber gerne jetzt schon angreifen würde, wie er kürzlich erklärte. Der Kampf um die 1 ist immer noch offen.

Die Abwehr:

Stefan Reinartz (9) – Ein fester Platz wird wohl in der Innenverteidigung für Stefan Reinartz reserviert sein. Reinartz spielte so gut wie immer in der Vorbereitung und arbeitete wohl auch zur Zufriedenheit von Trainer Dutt. Die entscheidende Frage ist, wer neben ihm spielt.

Hanno Balitsch (8) – Erstaunlicherweise hat sich der Ex-Hannoveraner zu einer festen Größe in der Vorbereitung entwickelt. Dutt legte fest, dass er nicht mehr Allrounder ist, sondern nur noch auf der Außenverteidigerposition spielt und das tat ihm sichtlich gut. Auf der rechten Position hat er höchstens Konkurrenz von Danny da Costa oder von Daniel Schwaab, falls der nun doch nicht in der Innenverteidigung ran muss.

Michal Kadlec (8) – Sollte auf der linken Außenverteidigerposition der Mann für den Saisonstart sein, da Bastian Oczipka nach seiner Verletzung noch nicht so weit ist. Kadlec sollte aber bessere Leistungen als noch zuletzt in der Bundesliga bringen, sonst dürfte Oczipka früher oder später an ihm vorbei ziehen.

Ömer Toprak (7) – Hat wohl die besten Karten in der Innenverteidigung neben Reinartz zu spielen. Machte gute Spiele in der Vorbereitung und hat sich gut eingelebt. Daniel Schwaab dürfte jedoch, wenn er wieder bei 100% ist ein starker Konkurrent sein.

Daniel Schwaab (6) – Hatte im Trainingslager gesundheitliche Probleme und hat deshalb leichten Rückstand auf Toprak. Im Laufe der Saison wird Schwaab aber sicherlich seinen Platz noch finden.

Bastian Oczipka (4) – Braucht sicherlich noch 4-6 Wochen bis er ernsthafte Konkurrenz für Kadlec ist, dürfte dann jedoch starken Druck auf den Tschechen ausüben. Das wiederum führt hoffentlich zu besseren Leistungen beider Spieler auf der AV-Position. Konkurrenz belebt das Geschäft.

Manuel Friedrich (3) – Lange Zeit Ersatzkapitän für Rolfes und damit mit Einsatzgarantie, dann schlechte Spiele und eine Verletzung. Inzwischen eher Maskottchen und Gute-Laune-Bär des Teams. Dürfte nur noch in Ausnahmefällen in der Startelf stehen.

Danny da Costa (1) – Von der Startelf noch zu weit entfernt. Perspektivspieler mit tollen Anlagen. Ist noch jung und dürfte zu Gelegenheitsauftritten kommen.

Das Mittelfeld:

Renato Augusto (9) – Das Mittelfeld ist bei Bayer so gut besetzt wie lange nicht. Dutt erklärte neulich, dass viel davon abhängt, welches taktisches Konzept zum Gegner passt und er danach aufstellen wird. Mit die besten Chancen in der ersten Elf dabei zu sein, dürfte Renato Augusto haben. Kann Außen, noch besser hinter Spitze, aber auch in der Spitze oder sogar zuletzt immer öfter mal im defensiven Mittelfeld.

Andre Schürrle (9) – Gehen wir davon aus, dass Schürrle Mittelfeldspieler ist, Bayer nur einen Stürmer aufstellt, dann dürfte auch Schürrle so gut wie sicher eine Startplatzgarantie haben. Die Frage ist, wie er mit der erhöhten Belastung umgeht und ob Dutt Schürrle, ähnliche wie Tuchel dem Spieler seine Pausen auf der Bank gibt. Von den Anlagen ein toller Spieler, sowohl als Vorbereiter, als auch als Vollstrecker.

Simon Rolfes (7) – Wer spielt auf der 6? Der Kapitän scheint gesetzt, wenn er fit ist. Davon gehe ich einfach mal aus, auch wenn sich weitere Klassespieler für diese Position empfehlen.

Gonzalo Castro (7) – Ebenfalls gute Chancen auf den 6er. Wie Balitsch von Dutt auf eine Position reduziert in dieser Saison. Soll im Mittelfeld für Akzente setzen und hat diese auch immer wieder in der Vorbereitung gezeigt.

Lars Bender (7) – Enorm ins Team gearbeitet. Ich wollte nicht entscheiden, wer denn nun auf der 6 spielt. Auch Lars Bender traue ich den Sprung in die Startelf zu.

Michael Ballack (7) – Ballack. Was soll man groß zu ihm sagen. Die Frage ist, wo er seine Position findet. Hinter den Spitzen oder doch auf der 6? Dort in der Vorbereitung oft etwas zu behäbig und zu langsam in der Spieleröffnung, von daher eher irgendwo im offensiveren Mittelfeld zu verorten. Viel hängt von Dutts System ab.

Tranquillo Barnetta (6) – Muss um seinen Platz im offensiven Mittelfeld kämpfen. Mit guten Leistungen in der letzten Spielzeit, aber auch in der Nationalelf, wo er zuletzt zwei Tore gegen England erzielte. Hat immer noch Potenzial, dass er nicht konstant genug zeigt.

Sidney Sam (6) – Auch er wird es schwer haben im eng besetzten Leverkusener Mittelfeld. Rotiert Dutt, wird er seine Zeiten bekommen, muss sich dann jedoch auch beweisen. Mit tollen Leistungen früh in der Saison, dann aber zu leicht zu durchschauen. Verrannte sich immer wieder in der Defensive.

Karim Bellarabi (1) – Ergänzungsspieler, der in der Vorbereitung ab und zu sein Können aufblitzen ließ. Für die Startelf ist das Mittelfeld zu gut besetzt.

Der Sturm:

Eren Derdiyok (6) – Derdiyok ist der Spieler, dem ich diese Saison den Durchbruch in Leverkusen zutraue. Ihm fehlte zuletzt immer wieder der letzte Wille, um alles auf dem Platz zu zeigen. Dass er es drauf hat, blitzte dagegen immer wieder auf. Sein Hattrick gegen Genk im letzten Vorbereitungsspiel dürfte ihm wohl den Startplatz gegen Dresden beschert haben.

Stefan Kießling (4) – Muss irgendwie seine +20-Tore-Saison bestätigen. Nach seiner Verletzung in der letzten Saison noch nicht wieder voll auf der Höhe. Seine Verstolperer mehrten sich, seine vergebenen Chancen ebenfalls. Im Ein-Stürmer-System muss er auf den Patzer von Derdiyok warten

Nicolai Jörgensen (1) – Technisch versierter Spieler, der auf Kurzeinsätze hoffen muss. Letztes Jahr in der Vorbereitung toll aufgespielt, dann in der Saison aber untergegangen. Dem ehemaligen dänischen Zweitliga-Spieler traut man derzeit nicht den Durchbruch zu.

Sommerpausen-Gedanken, Teil 11

Eigentlich ist die Sommerpause ja seit Sonntag in Leverkusen offiziell beendet, aber naja der DFB-Pokal startet ja erst am Wochenende. Bis zum ersten Pflichtspiel sind es somit noch ein paar Tage.

Apropos Spiel. Ein letztes Testspiel gab es noch am Samstag. Bayer Leverkusen spielte in Köln gegen den belgischen Meister KRC Genk und gewann 4:1. Die erste Hälfte war überlegen geführt, endete jedoch 1:1. Nach der Pause spielte Bayer nicht mehr ganz so druckvoll, allerdings erwischte Eren Derdiyok einen famosen Tag und erzielte einen lupenreinen Hattrick.

Ein Video zum Spiel gibt es hier.

Kleiner Nachtrag in Sachen schlechte Verlierer. Karl-Heinz Rummenige hat sich auch noch mal zum Thema Vidal geäußert.

Rummenigge trauert dem geplatzten Transfer nicht hinterher: Ich bin gar nicht so unglücklich darüber, sehe uns nicht als Verlierer”, sagte Rummenigge. Stattdessen verspottet er den Ex-Leverkusener: “Ich möchte ihm gratulieren: Er hat sich für den besten Klub entschieden, der zu ihm passt. Angesichts der sportlichen Erfolgen und juristischen Probleme von Juve in den letzten Jahren ist damit alles gesagt.” (T-Online)

Ein nicht uninteressanter Artikel von Daniel Theweleit erschien jetzt in der Stuttgarter Zeitung. Es geht unter anderem um die Ambitionen der Werkself und das Neuland, dass der Trainer in der Champions League betritt.

“Ich sehe hier eine Mannschaft mit einer gewissen Reife, die schon lange nicht mehr grün ist, die aber auch nicht überreif ist”, sagt Dutt, “da könnten jetzt ein paar gute Jahre kommen.”

Auch in der Hoffnung, dass Ballack sich vom Zauber der Champions League und dem Ehrgeiz, es allen noch mal zu zeigen, beflügeln lässt, ist es den Leverkusenern nicht allzu schwer gefallen, Vidal abzugeben. “Michael fordert keine Privilegien für sich ein, er hat noch in keiner einzigen Trainingseinheit gefehlt, er ist ein Musterprofi, vorbildlich”, sagt Dutt, der selbst noch nie auf solch einem hohen Niveau gearbeitet hat. Die Champions League ist Neuland für den Trainer, und übrigens auch für die meisten Spieler. Außer Ballack hat nur Eren Derdiyok (fünfmal für den FC Basel) in der Königsklasse gespielt.

Zum Abschluss noch drei Interviews. Zwei (Nummer 1 / Nummer 2) mit Andre Schürrle, der eindrucksvoll belegt, wie sehr er am Boden geblieben ist und eines mit Ömer Toprak.

11Freunde Bundesliga-Planer-Kurzkritik

Gestern kam das Bundesliga-Vorschauheft der 11Freunde auf den Markt. Immer eine lohnenswerte Anschaffung, um mal etwas andere Geschichten im Vorfeld der neuen Saison zu lesen. Speziell im Saisonvorschau-Heft-Genre gibt es kaum eine Zeitschrift, die den 11Freunden nahe kommt. Einen Teil dazu trägt auch das kleine Bundesliga-Planer-Heft bei. Dort werden die Mannschaften vorgestellt und ein dazugehöriger Fan oder Blogger. Wo wir dann bei der Kritik wären.

Das kleine Büchlein hat sich in den letzten drei Jahren wenig verändert. Inzwischen gibt es eine Seite pro 1. und 2.Liga-Verein für den Blogger und zwei Seiten inklusive Spielplan + Kader des jeweiligen Vereins. Die dritte Liga wird angerissen. Hinzu kommen diverse Spieltagspläne und Terminkalender. Das passt. Ist ja auch ein Planerheft, dass man vielleicht mal kurz aus der Schublade zieht, um zu schauen wann die erste Länderspielpause ist.

Was mir etwas übel aufstößt ist die Auswahl der Leute, die befragt worden sind. Was ist der Plan der 11Freunde? Blogger? Profis? Fans? Das wird im Heft nie so ganz klar.

Wenn ich bspws. beim HSV schaue, finde ich Dieter Matz. Professioneller Blogger und Journalist beim Abendblatt. Warum? Warum nicht Nedfuller oder Fräulein Pleitegeiger oder den Fan XY? Dann der übliche Arnd Zeigler. Nichts gegen Zeigler, aber die Leute haben doch schon eine Plattform und Lobby. Hinzu kommt der ein oder andere Fanbeauftragte und viele Menschen, die ich nicht kenne. Muss ja auch nicht das Ziel sein der 11Freunde, dass da nur Leute rein kommen, die ich kenne.

Aber was ist das Ziel der 11Freunde? Hinzu kommen wieder allerlei Schlampereien bei den Internetadressen. Der ein oder andere muss leider ganz auf die Nennung seiner Webpräsenz verzichten. Schade. Man mag mir vorwerfen, dass man nicht die Hand abbeißen soll, die einen füttert. Ich sehe es jedoch anders herum. Das ganze Heft wird mit einem großen Anteil Inhalten von Fans gefüllt. Kostenloser Content. Wir bekommen ein bisschen “PR”. Ein bisschen mehr Liebe und Präzision bei der Durchführung kann man dennoch erwarten.

Insgesamt sehe ich immer den guten Willen der Heftmacher, aber oft scheitert es an kleinen Fehlern, Intransparenz und dem Festhalten an alten Konzepten. Vielleicht ja nächstes Jahr.

Sommerpausen-Gedanken, Teil 10

– Vidal wechselt nicht nach München und eine der schönsten Genugtuungen der Leverkusener Fans wird sein, dass Vidal damit den Bayern den Laufpass gegeben hat. Noch schöner, wenn sich dann die Bayern eher als schlechter Verlierer geben. Jupp Heynckes gibt sich noch gelassen.

Ein Telefonat mit Vidal in der Nacht zum Sonntag brachte dann aber die Ernüchterung: “Da hat er mir von seinem Angebot von Juventus Turin erzählt. Und auch von seiner großen Sorge, aufgrund des schriftlichen Beschlusses von Bayer 04 nicht nach München wechseln zu dürfen und noch ein Jahr in Leverkusen spielen zu müssen”, sagte Heynckes auf SID-Nachfrage: “Insofern ist die Entscheidung für mich keine Überraschung.”

Uli Hoeneß dagegen ätzte dann in Richtung Vidal.

“Das Wohl und Wehe des FC Bayern hängt nicht von Arturo Vidal ab”, sagte Hoeneß, trat dann aber doch nach und stellte den Charakter Vidals in Frage. “Man braucht schon ein großes Rückgrat, um ein Jahr bei Bayer Leverkusen zu spielen mit der Aussage: Ich gehe zum FC Bayern. Und dieses Rückgrat habe ich dem Spieler nicht zugetraut.” Via “Bild”-Zeitung wurde Hoeneß noch deutlicher. “Da wurde ein Wort gebrochen, aber ich habe auf das Wort auch nicht viel gegeben.” (jeweils Kicker)

Mehr Zitate aus dem Original-Interview gibt es bei der TZ.

Viele Bayern-Fans sehen ja das Bayern-Mittelfeld gut besetzt und sehen keinen Verlust in dieser missglückten Personalie. Ich hätte die Bayern sehr stark mit Vidal auf der 6 gesehen. Vidal war Heynckes verlängerter Arm auf dem Feld. Ob die Chemie mit dem restlichen Bayern-Personal schon so stimmt, wie zwischen diesen Beiden wage ich nicht beurteilen zu können, aber ich glaube, dass es nicht so ist.

Nachdem Stefan Klüttermann von der RP schon kommentierte, dass wohl auch sehr viel Persönliches im Spiel gewesen ist, bei der Entscheidung von Holzhäuser Vidal nicht nach München ziehen zu lassen, springt nun auch die SZ auf diesen Zug und bringt ein zwei Zitate zu diesem Thema, die ich noch nicht kannte (noch nicht online).

“Wir finden es unangenehm und befremdlich, dass unser ehemaliger Trainer versucht, einen Spieler abzuwerben. (Holzhäuser, SZ Print 22.07.11)

Dennoch glaube ich weiterhin auch daran, dass es hauptsächlich darum ging, nicht den direkten Konkurrenten zu stärken. Wie schon gestern gesagt, wär Vidal bestimmt auch nicht zum BVB verkauft worden.

Soweit dazu.

Hier gibts noch Stefan Kießling in der Kältekammer.

Und Rene Adler klagt über Langeweile während der Reha.

Täglich grüßt das Murmeltier. Es geht bergauf. Aber ich kann euch sagen, wenn man sonst jeden Tag Sport macht, fühlt man sich echt unausgeglichen. Außerdem ist mir teils echt brutal langweilig. (FB)

11Freunde-Bundesliga-Sonderheft-Verlosung

Wie schon in den letzten Jahren gibt es hier ein 11-Freunde-Bundesliga-Sonderheft zu gewinnen. Was müsst Ihr tun? Kommentieren. Drei Hefte stehen zur Verfügung. Kommentierschluss 22.Juli 20:00 Uhr. Die Gewinner werden ausgelost. Ihr bekommt das Heft von den 11 Freunden zugeschickt. Eure Adresse wird nicht für Werbezwecke missbraucht.

Sommerpausen-Gedanken, Teil 9

Ich hatte hier zunächst einen Artikel in der Pipeline zum Thema Arturo Vidal. Der soll ja jetzt bei Juventus angeheuert haben. Ich habe versucht den Artikel während diverser Twitter-Diskussionen zu schreiben, was nicht funktioniert hat. Aus einem einfachen Grund. Der Großteil der Leute, die dort diskutieren – inklusive mir – kann nur spekulieren.

Spekulieren, warum…

…Arturo Vidal letztes Jahr nicht seinen Vertrag verlängert hat!
…welche Rolle Arturo Vidals Berater in der ganzen Chose spielt!
…warum er nicht zu den Bayern durfte!
…ob die vielleicht doch mitgeboten haben – vielleicht sogar mehr als 10 Millionen.
…welche Ablösesumme Bayer jetzt wirklich bekommt.

…und viele Dinge mehr.

Worüber man diskutieren kann, ist, ob Bayer Leverkusen geschwächt wird durch diesen Transfer. Dadurch, dass sie einen der besten Spieler der abgelaufenen Saison abgeben.

Und das kann ich nur bejahen. Arturo Vidal ist ein Spieler, den es im Leverkusener Team so nicht nochmal gibt. Sicherlich gibt es Spieler, die auf sein spielerisches Niveau kommen können, aber Vidal hatte immer noch eine andere Stärke. Seinen Kampfeswillen, seine Ausstrahlung, seine Präsenz. All das fehlt Bayer nun.

Was haben die Bayer-Fans geweint, als Arturo Vidal zu Beginn der Saison gegen den BVB nicht aufgestellt wurde. Der Werkself fehlte es an genau diesen oben genannten Qualitäten. Die Werkself verlor 1:3. Ob das nun wirklich an Vidal lag, sei dahingestellt. Aber es gab auch oft genug Situationen, in denen Vidal den entscheidenden Punch setzte.

Erinnert sich noch wer an das Hamburg-Spiel, als er erst ein Eigentor erzielte und dann selber wieder traf und das Spiel drehte? Oder die Last-Minute-Treffer in der Liga oder der Europa-League? Traut man so etwas einem anderen Spieler zu? Ich glaube vorerst nicht. Kein Gegenspieler möchte einen Arturo Vidal an seinen Fersen heften haben. Ein Lars Bender hat eine ähnliche Bissigkeit, muss sich seine Reputation aber erst verdienen.

Ebenfalls diskutabel ist es, ob man den Bayern Spielern verweigern darf. Ich finde schon. Wenn der Spieler weg will – warum auch immer (Stichwort Spekulationen) – und man zusätzliche Angebote aus dem Ausland vorliegen hat, finde es legitim zu sagen, dass man keinen direkten Konkurrenten stärken sollte. Das würde ich auch so bei anderen Vereinen sehen. Einen Arturo Vidal in Dortmund hätte ich ebenfalls nicht gerne gesehen und ich vermute, dass Völler und Co. dies ebenfalls abgelehnt hätten. Spekulation.

Wo auch immer Vidal hingeht. Für wieviel Geld auch immer. Warum auch immer. Es war für mich einer der besten Spieler, die Bayer je in ihren Reihen hatte und so wünsche ich ihm das Beste für die Zukunft.

Sommerpausen-Gedanken, Teil 8

– Nochmal die Sache mit der Meisterschaft. Die Spieler kommunizieren ebenfalls Dutts Aussagen – nach dem Motto – letztes Jahr waren wir Zweiter, wir wollen uns verbessern, also was bleibt? Die Meisterschaft! Auch Bundesliga.de greift das Meister-Thema in seiner Vorschau auf.

Am Tag seiner Vorstellung als neuer Coach der “Werkself” sagt dieser Robin Dutt dann auch: “Ich bin nicht nach Leverkusen gewechselt, um aus dem zweiten Tabellenplatz einen vierten oder fünften zu machen. Der Anspruch kann nur sein, nach oben zu denken.”

Das sind mutige Worte von einem Mann, der auf vier erfolgreiche Jahre Trainerdasein im Profifußball beim SC Freiburg zurückblicken kann. Er will also zumindest versuchen, das zu schaffen, was in der jüngeren Vergangenheit prominenten Vorgängern wie Christoph Daum, Klaus Toppmöller, Klaus Augenthaler oder Jupp Heynckes nicht gelang. Die erste Deutsche Meisterschaft nach Leverkusen zu holen. (bundesliga.de)

– Rene Adler ist ebenfalls weiterhin Thema in den Medien. Während Spox neulich schon fast aus der Bundesliga schrieb, beschäftigt sich nun die FAZ mit der Nummer 1 der Leverkusener, aber auch mit den potenziellen Nachfolgern.

Er wollte sich für einen neuen, höher dotierten Vertrag bei seinem Arbeitgeber Bayer 04 Leverkusen oder auch für andere solvente Klubs empfehlen. Zudem hatte er beabsichtigt, in der Nationalmannschaft Manuel Neuer Konkurrenz zu machen. Doch daraus wird vorerst nichts.

Während Dutt „ein offenes Rennen“ zwischen den beiden erwartet, sieht der junge Giefer sich als Favoriten – auch schon mit Blick auf fernere Zukunft, wenn Adler Leverkusen möglicherweise verlässt.
„Es ist mein Ziel, bei Bayer langfristig die Nummer eins zu werden. Ich traue mir auch die Champions League zu.“ (FAZ)

– Knapp zwei Wochen vor Start in den DFB-Pokal kann Leverkusen immer noch keinen Trikotsponsor vorweisen. Gut Ding will sicherlich Weile haben und das neue Bayer-Werbe-Modell, mit unterschiedlichen Sponsoren für unterschiedliche Wettbewerbe muss erst einmal ankommen, aber dennoch sollte langsam mal ein neuer Sponsor präsentiert werden. Auch die Fans und das Merchandising-Kommitee würden sich freuen.

– Zwischenstand in Sache “Wer wird Meister-Projekt?” – 18 Anmeldungen. Gleich werden die ersten 3 über die Bühne gegangen sein. Terminplanung ist das schwierigste an der Geschichte.