VfL Wolfsburg, Teil 6

Dieses Mal hatten 10 Minuten vor Ende des Spiels die Bayer-Profis nur noch was zu lachen. Während letzte Woche noch gehetzte Gesichter trotz eines 2:0 zu sehen waren, war diese Woche alles gut. Lässig, wie beim Feierabend-Kick, schob man sich die Kugel hin und her, hier mal eine Hacke, dort mal ein Lupfer – wenn es nicht klappte, hatte man ein Grinsen im Gesicht, schlug sich ab, Friede-Freude-Eierkuchen in Leverkusen. Was gibt es Schöneres? Ein 3:0-Sieg gegen Wolfsburg, der so gar nicht gefährdet war.

9 Spieltage vor dem Ende, eine Tabelle wie gemalt, wenn man nicht gerade Meisterschaftsansprüche hat. 2.Platz. 2 Punkte auf Hannover. Schon 6 Punkte auf Mainz und ja sieben Punkte auf den großen FC Bayern. Und Hannover und Mainz wollen immer noch nicht so recht als ernsthafte Konkurrenz angesehen werden. Oder widerspricht da jemand? Nächste Woche könnte man das untermauern, in dem man gegen Mainz gewinnt und das unrühmliche 0:1 aus dem Hinspiel vergessen lässt. Und Hannover lässt dann noch Punkte gegen den 1.FC Rensing Köln liegen und Bayern müht sich gegen den HSV daheim.

Nebenbei ließ Heynckes durchblicken, dass einer Vertragsverlängerung nicht so recht was im Wege stünde, aber man halt noch sprechen müsste. Wäre das erledigt, bliebe nur noch das Reizthema Michael Ballack, der sich gestern abmeldete. Spekulationen darüber, überlasse ich anderen. Schön ist, dass es die Mannschaft nicht beeinflusst. Mal was Neues bei Bayer.

Zum Spiel. Ich habe nur die zweite Hälfte live gesehen und die erste in der Zusammenfassung. Da gab es wenig zu bemängeln. Auch nicht an der Abwehrreihe nach der Verletzung Manuel Friedrichs. Domogoj Vida kam zu seinem Debüt in der Bundesliga, Daniel Schwaab zeigte seine Qualitäten in der Innenverteidigung, Stefan Reinartz wird immer mehr zum Leistungsträger dort und Michal Kadlec bleibt halt Michal Kadlec. Mittelfeld topp mit zwei Toren. Stefan Kießling trifft auch wieder. Was will man mehr?

Das einzige was einen etwas mulmig in die Zukunft blicken lässt, ist die etwas dünne Personaldecke derzeit, der zu schwache Gegner als Vorbereitung auf Villareal und der erste ernsthafte Kontrahent auf europäischer Ebene, der das Sonntagsspiel noch schwerer macht. Aber das wird schon. Man darf durchaus zuversichtlich in Leverkusen sein, denn die nötige Reaktion nach dem Bremen-Spiel wurde gezeigt.

werkself_SONNtalk: fußballwurdeauchgespielt

An einem jecken Fußballwochenende lasen sich die Fakten des Spiels Bayer 04 Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg aus meiner Hintertor-Perspektive nach 90 Minuten klar, deutlich und unmissverständlich. Die WERKSELF aus Leverkusen beherrschte ihren Gegner nach Belieben, traf dreimal in Halbzeit eins und zeigte die perfekte Reaktion auf den Doppelpunktverlust in Bremen. „Karneval bei Bayer“ sangen die Fans und untermauerten ihre Bereitschaft der Fußballwelt die Stimmung in der BayArena nahe zu bringen – mit einer Polonaise durch den Norden unseres Stadions. Zugegeben: eine permanente Herausforderung stellte die Truppe von Pierre Littbarski wirklich nicht dar und hätten unsere Jungs den ein oder anderen Angriff konzentrierter zu Ende gespielt, aus der klaren Niederlage für die VW-ler wären Debakel und Demütigung geworden. Bleiben wir noch ein wenig beim Fußball-Spiel, dessen Würdigung in diesem Abend in der BayArena mit dem Gang der Mannschaften in die Mixed-Zone zu einer medialen Nichtbeachtung mutierte – doch dazu gleich mehr!

Beeindruckt hat mich die Teamleistung eines Kollektivs, das gezeigt hat: wir können selbst Ausfälle des besten Mittelfeldspielers der Bundesliga (Arturo) und erfahrener Abwehrrecken (Sami und Manu) in der Innenverteidigung kompensieren. Und das mit einer Ersatzbank, die personell gerademal eine Skatrunde zusammenbekommen hätte. Klar, dazu muss alles stimmen – und es stimmte: Domagoj überzeugte bei seinem Bundesligadebut; Stefan und Daniel spielten sicher vor dem Tor und gut nach vorne; Lars und Simon waren die Herren im Mittelfeld und Renato zeigte ein Spiel voller Laufbereitschaft, Kreativität und Einsatz! Das kann man sicher für den Rest der WERKSELF so fortsetzen …! Es hat Spaß gemacht, den Jungs zuzuschauen. Was es Wert ist, werden die kommenden Wochen zeigen: national und international!

Die Champions-League ist unser großes Ziel und wir sind auf einem guten Weg dahin – auch wenn dieses sportlich so wichtige Ziel und die aktuelle Tabellensituation am Samstagabend in der Zeit vor 18.30 Uhr und nach 20.15 Uhr mal wieder der Diskussion um Personalien weichen musste. Ich werde mich an dieser Stelle nicht zu den Themen des Fußballwochenendes äußern. Das sollen die tun, die dafür bezahlt werden. Mir ist es auch aktuell an diesem Rosenmontag 2011 egal, welcher Trainer in der nächsten Saison auf welcher Bank für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich zeichnen wird – bei den Bayern und bei Bayer.

Was zählt ist das Hier und Jetzt und das Ziel, in der kommenden Saison wieder in Europas Königklasse zu spielen – verbunden mit all den bekannten Konsequenzen für Mannschaft und Verein. Unsere WERKSELF muss sich auf das Wesentliche konzentrieren, oder wie unser Kapitän einem ZDF-Reporter unmissverständlich und für Simon ungewohnt „ungemütlich“ mitteilte: „Fragen Sie mich zum Spiel!“ – Recht so! Auch nicht schlecht: „Was sagen Sie zur B-Frage?“ – „Lars Bender hat super gespielt!“

Schöner Dialog, bezeichnend für die Medien-Gespräche am Samstagabend: Ja, natürlich weiß ich – aus eigener langjähriger journalistischer Erfahrung – was die Redaktionsleiter, Chefredakteure und Programmacher erwarten. Aber wenn ich in einem Interview die gleiche Frage – in anderem Wortlaut – fünfmal stelle und kaum auf das Spiel eingehe, dann darf ich mich nicht wundern, wenn mein Gegenüber irgendwann zur Sprachlosigkeit neigt – und dabei sogar noch höflich bleibt.

Ruhe brauchen unsere Jungs – und  so bin ich froh, dass die Bayern in Hannover ihren aktuellen Weg in Richtung oberes Ligamittelfeld fortgesetzt haben. So rollten die Kamerateams und Ü-Wagen am Sonntag Richtung Säbener Straße um der Fußballwelt mitzuteilen, dass auch im blau-weißen Fasching Ratlosigkeit der vorherrschende Gemütszustand sein kann.

Gerne können sich alle bis zum letzten Spieltag um kriselnde Bayern, feiernde Dortmunder, von Europa träumende Hannoveraner und um den sicher dramatisch werdenden Kampf um den Klassenerhalt kümmern. Und auch um die Frage: Wer folgt van Gaal zur neuen Saison als Trainer der Bayern?

Hauptsache Familie Bender feiert neben der Meisterschaft auch noch Platz Zwei!

 

 

 

Hauptsache Fußball: Junge Profis auf dem Weg ins Spiel

Es gab einmal in der deutschen Bloggerszene ein sehr ambitioniertes Projekt, dass sich mit den kommenden Jungstars der Bundesliga auseinandersetzte. 18mal18 hieß 18 Paten beschäftigen sich mit 18 18-Jährigen aus 18 Vereinen. Ende März dieses Jahres erscheint ein Film auf DVD, der äußerst passend zu diesem Projekt gewesen wäre. Hauptsache Fußball: Junge Profis auf dem Weg ins Spiel von Andreas Bach, Marco Jankowski und Burkhard Vorländer.

Der Film gibt in 140 Minuten einen Einblick in die Welt der Nachwuchsspieler dieses Landes, in den Alltag mit Training- und Spielbetrieb, aber auch in Gespräche mit Trainern, Nachwuchskoordinatoren und Spielervermittlern. Was für Ziele habe ich im Vereine, aber auch im Leben – diese Fragen werden den Spielern gestellt und auch faszinierend beantwortet. “Wenn meine Karriere jetzt beendet wäre, würde ich auch was anderes finden und nicht heulend in der Kabine sitzen”, sagt da Stefan Reinartz und man nimmt es ihm ab.

Andere Themen, die auch dieser Tage in der Bundesliga interessant sind, werden angeschnitten, wie zum Beispiel das der Identifikation. Muss sich ein Spieler ein Leben lang mit seinem Ausbildungsverein identifizieren. Die übereinstimmende Meinung der Experten, dessen Reihe lang ist, in diesem Film ist nein. “Man kann sich auch ein Jahr mit dem Verein identifizieren und dann im nächsten Jahr mit einem neuen”, erklärt Jürgen Gelsdorf, “Hauptsache ist, dass man voll bei der Sache ist.”

Der Film hat bestimmte Schwerpunkte, die sich um Mönchengladbach (mit Patrick Hermann, Michael Frontzeck und Max Eberl), Bayer Leverkusen (Jürgen Gelsdorf, Stefan Reinartz), den VfL Bochum (Dariusz Wocz), Bayern München (Hermann Gerland, Holger Badstuber) und Schalke 04 auf Vereinsebene drehen, aber auch weitere Experten kommen zu Wort, wie Spielerberater Jörg Neblung, Medienmänner, wie Arnd Zeigler, Philipp Selldorf oder der in der Fußballkultur unvermeidliche Philipp Köster.

Besonders spannend sind die Fahrten mit dem Robert-Enke-Berater Jörg Neblung. Da sitzt man dann auch schon mal bei einer Vertragsunterzeichnung mit im Büro oder bei einer sportlichen Perspektiven-Unterhaltung zwischen Spielern und Vereinsoffiziellen.

Insgesamt ein sehr gelungener und abwechslungsreicher Film, der auch den ein oder anderen neuen Einblick in diesen Bereich gibt, der bisher von der Filmdoku-Industrie kaum berührt wurde. Ein Wermutstropfen ist die Länge mit 140 Minuten, die den Hardcorefan nicht stören wird, die sehr ausführlichen Gespräche mit Max Eberl und Michael Frontzeck, die jetzt natürlich in einem ganz anderen Licht dastehen, sowie ein Ausflug der Filmcrew bzw. eines Crew-Mitglieds zum Champions League-Finale nach Madrid, dass so gar nicht in den Film passen mag.

Die 11 Freunde empfehlen den Film: “Einige Menschen behaupten, Fußball sei die schönste Nebensache der Welt. Sie sollten sich »Hauptsache Fußball« ansehen. In dieser großartigen 140-minütigen Dokumentation berichten Jungprofis wie Stefan Reinartz oder Holger Badstuber von ihrem Profialltag und alte Helden wie Klaus Augenthaler oder Hermann Gerland von den Stolpersteinen auf dem Weg zu Spitze. Selten wurde der moderne Fußball so ungeschminkt und nah gezeigt.”

Offizielle Homepage (ab Freitag online)

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Gewinnspiel folgt!

Gewinnspiel: 2 DVDs – Hauptsache Fußball: Junge Fußballer auf dem Weg ins Spiel

Die Macher der DVD “Hauptsache Fußball: Junge Fußballer auf dem Weg ins Spiel” haben mir 2 DVDs für ein Gewinnspiel zur Verfügung gestellt. Die DVD kommt am 25.03.2011 in den Handel. Hier könnt ihr schon früher in den Besitz dieser spannenden Dokumentation kommen.

Was ihr tun müsst.

Beschreibt in mindestens 50 Worten, entweder hier in den Kommentaren oder in eurem Blog (bitte kurz Mail mit dem Link / siehe Impressum), das kommende Talent des deutschen Fußballs oder deines Vereins. Aus den Einsendungen ziehe ich dann zwei Gewinner. Einsendeschluss ist der 11.03.2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

Reaktion zeigen

Am Wochenende spielte Bayer Leverkusen gegen den SV Werder Bremen Remis. Es war sicherlich nicht das schlechteste Spiel der Werkself und bestimmt auch nicht das schlechteste Ergebnis gegen den Champions League-Teilnehmer von der Weser, aber man verspielte ein 2:0. “Einige Spieler wollen wohl nicht in der Champions League spielen”, wetterte Rene Adler nach der Partie. In den Medien kolportierte man, dass die Spieler Jupp Heynckes Vertragsverlängerung gefährden würden, denn der würde sich wohl nur im Falle der Champions League-Quali ein weiteres Jahr Vizekusen antun.

Bei den Fans ging wieder einmal die Angst um, dass Leverkusen am Ende ohne irgendetwas dastehen würde. “Typisch Leverkusen”, sei das gewesen, aber ist das in dieser Saison wirklich alles so typisch gewesen?

Blicken wir mal auf die Spiele, wo Leverkusen wirklich Moral gezeigt hat. Ein Spiel gedreht hat. Einen ausweglosen Rückstand aufgeholt hat oder einfach eiskalt in den letzten Minuten den Sieg erzwungen hat. Dürfte es aus Leverkusener Sicht ja eigentlich nicht geben.

3.ST: Hannover – ein 0:2 zu einem 2:2 umgebogen.
5.ST: Frankfurt – In der letzten Minute den Siegtreffer geschossen. 2:1 gewonnen.
7.ST: Bremen – Nach 1:0-Führung, 1:2 zurückgelegen, dann aber doch noch zum 2:2 gekommen.
8.ST: Wolfsburg – Aus einem 0:2 in 10 Minuten ein 3:2 gemacht.
4.ST EL: Saloniki – In der letzten Minute den Siegtreffer geschossen. 1:0 gewonnen.
12.ST: St.Pauli – 8 Minuten vor Schluss den Siegtreffer geschossen. 1:0 gewonnen.

Das sind 6 respektable Spiele, die Bayer ganz untypisch für sich gedreht hat.

Auf der anderen Seite stehen zwei klare Führungen, die verspielt wurden.

14.ST: Hoffenheim – 4.Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich bekommen, nach 2:0-Führung.
24.ST: Bremen – 1.Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich bekommen, nach 2:0-Führung.

Sicherlich ist das ärgerlich, aber es gibt halt auch diverse Spiele, wo man statt des Ausgleichs, nochmal 1-2 Treffer nachgelegt hat, die richtige Reaktion gezeigt hat oder es einfach ausgenutzt hat, dass der Gegner aufgemacht hat.

Zwei Spiele, die bitter waren, aber die sechs positiven Spiele überwiegen in meiner Erinnerung.

Wenn man jetzt schaut, ob die Werkself denn nach den richtig schlechten Spielen, in der Lage war eine Reaktion zu zeigen, so bekommt man ein eher zwiespältiges Gefühl. Lange Negativserien gab es aber auf keinen Fall.

Nach dem 3:6 gegen Gladbach am 2.Spieltag folgten ein gerade-noch-Remis gegen Hannover, ein 4:0 gegen Trondheim, das glückliche 2:1 gegen Frankfurt und ein 0:0 gegen Nürnberg.

Nach dem 0:1 am 9.Spieltag gegen Mainz folgte das Pokalaus, dann aber vier Siege in Folge und 11 Spiele ohne Niederlage.

Nach dem 1:3 am 18.Spieltag gegen Dortmund kamen zwei Siege, wieder gefolgt von der Niederlage gegen Nürnberg und vier Siegen (u.a. im Europapokal).

Also sieht es doch im Großen und Ganzen gut aus für die Werkself. Gegen Wolfsburg wird Leverkusen das letzte Spiel sicherlich nicht auf sich sitzen lassen und alles dafür tun, die Bayern und Hannover weiter auf Abstand zu halten!

Meine 18 bis Katar

Der Herr Kamke hat gelegentlich bis oft ein Händchen schöne Themen anzuschneiden und noch bessere Texte daraus zu machen. Und wieder einmal ist es soweit gewesen. Unter dem mir nicht erklärlichen Titel “Meine 18 bis Katar” hat er die 18 Teams zusammen getragen, die er gerne in der Bundesliga sehen würde. Ein interessantes Experiment, wie ich finde, dass eine Antwort hier verdient. Nichtsdestotrotz bin ich ganz nah bei ihm, wenn er schreibt:

Noch viel weniger halte ich von Begriffen wie „Zufallsmeister“, oder davon, dass eine Mannschaft unverdient in der Bundesliga sei, dort vielleicht gar nicht hingehöre. Wer sich sportlich qualifiziert, gehört dort auch hin. Ohne Wenn und Aber. Nein, nicht ohne Wenn und Aber. Natürlich muss er auch nach den Regeln gespielt haben, darf also keinen Lizenzbetrug oder andere Tricksereien begangen haben.

Meine 18 Teams sind stark geprägt von meiner “Fußballkindheit”. Die Zeit, als ich mich gerade für das runde Ding zu interessieren begann

1. Preußen Münster – Ich bin geborener Münsteraner, lebe hier und bin fußballerisch an der Hammer Straße groß geworden. Unvergessen sind mir Spiele in der 2.Bundesliga gegen Schalke 04, als der Mann mit dem kahlen Kopf, Uli Gäher die Knappen mit seinem 2:1-Siegtreffer nach Hause schickte. Die Verbundenheit zu Preußen hängt natürlich auch mit der Geschichte zusammen und meiner Geschichte als Fan von Bayer Leverkusen. Da wäre eine Vizemeisterschaft als größter Erfolg in der Bundesliga und die “Geld-schießt-Tore”-Mentalität eines Werksvereins, die man in der Nachkriegszeit walten ließ, als man Gerritzen, Preißler, Schulz, Lammers, Rachuba und Erb verpflichtete. Der 100.000 Mark-Sturm. Einfach sympathisch. Natürlich ist damit auch klar, dass niemals RW Essen in dieser Liste auftauchen wird.

2. Bayer Leverkusen – Für jeden Jungen in der zweiten Klasse gehörte es sich, dass man Fan eines Bundesliga-Vereins war. Bei uns gab es BVB-Fans, Bayern-Fans, Kölner und mich. Warum mich die Werkself so faszinierte mit seinem ollen Stadion und 8.000-12.000 Fans weiß ich nicht so genau. Mitleid irgendwie, aber das hatten wir ja schon. Inzwischen ist Leverkusen 30 Jahre in der Bundesliga vertreten und gehört für mich natürich weiterhin in Liga 1.

3. Stuttgarter Kickers – Kickers? Stuttgart? In der Zeit, in der ich mich für Fußball zu interessieren begann, standen die Kickers immer irgendwo zwischen Bundesliga und 2.Liga. Sie hatten schöne blauweiße Trikots und ihr größter Erfolg war die Vizemeisterschaft 1908. Jürgen Klinsmann gehörte gefühlt zu den Kickers, auch wenn ich ihn nur mit dem VfB kennen lernte, was vielleicht auch ganz gut so war. Inzwischen krebsen sie irgendwo in der Regionalliga herum, aber für mich gehören sie nach ganz oben. Wer jetzt weiter liest und glaubt, dass nur Vizemeister hier ihren Einzug halten, der täuscht sich.

4. BW 90 Berlin – Ok einer geht noch. Größter Erfolg: Vizemeister 1921. Naja zumindestens der Vorgänger-Verein BFC Vorwärts. Aber ein anderer Vorgänger-Verein, der BTuFC Union 1892 wurde immerhin 1905 Meister. Egal. Blau-Weiß 90 Berlin war in meiner Fußballerkundungszeit ebenfalls so ein Fall, wie die Kickers aus Stuttgart. Knapp die erste Liga erreicht, war man auch schon wieder weg und das fand ich schade, darum ab in diese Liste. Hertha und Tennis Borussia spielt da übrigens irgendwo im Amateurfußball. Ein Name, den ich nicht vergessen. Gehrke. Obs mit BW und Katar klappt ist jedoch fraglich. Bezirksliga ist nun die Liga der Blau-Weißen.

5. Borussia Dortmund – Langsam gehen mir die Exoten aus. Borussia Dortmund. Hat mich mal abgesehen von der Zeit nach den großen Erfolgen und dem beinahe Bankrott fast immer begeistert. Besonders hängen geblieben ist die Zeit der späten 80er mal wieder, als man im UEFA-Cup erstmals die Bienen-Stutzen trug und gegen Brügge ausschied (3:0 und 0:5 – auch mal ne Leistung). Damals spielte man noch fast in der gleichen Liga, wie Leverkusen. Ein Zuschauer-Schnitt von um die 30.000 und ein durchschnittlicher Tabellenplatz 10 am Ende der Saison. Sympathisch.

6. Schalke – Gut. Haste den BVB drin, musste auch die Knappen reinnehmen. Allein um sie gegen die Preußen verlieren zu lassen. Und natürlich für ein ordentliches Derby gegen den BVB. Heute sind sie mir eher etwas suspekt, aufgrund ihrer seltsamen finanziellen Situation und ihres Managements.

7. Bayern München – Ist so, als ob man Cola ohne Koffein und Zucker trinken würde. Man weiß, dass es nicht gut für einen ist, aber irgendwie gehört es halt doch dazu. Irgendeinem Verein muss man ja auch etwas missgönnen.

8. 1860 München – Gegen wen können die Bayern schöner verlieren als gegen den ollen Stadtrivalen. Ich mag Derbys.

9. Werder Bremen – Ich gebe zu, dass mir ein kleines grünes Stückchen meines Herzens herausbrechen würde, wenn Bremen diese Saison noch absteigt. Nein. Aber Bremen gehört einfach in meine Liga 1. Ich weiß noch, als ob es gestern gewesen wäre, wie ich früher in der Küche Samstags vor dem Radio saß und WDR 2 lauschte, wenn wieder einmal Rudi Völler gegen Bayer getroffen hatte. Oder Wynton Rufer, oder noch später Micoud oder Diego oder Ailton oder Özil. Da waren bittere Momente nicht nur in der Bundesliga dabei, aber immerhin waren sie ein wunderbarer Mosaikstein im Leverkusener UEFA-Cup-Triumpf. Danke dafür.

10. Gladbach – Falsch gedacht! Wer jetzt mit dem HSV (Stichwort: Derby) gerechnet hat, der liegt daneben, denn – ich vermute es wird einen Aufschrei geben- in meiner Fußballfan-Zeit hat mich der HSV nie begeistert. Kein mal. Wirklich nicht. Ich kann mich einfach nicht erinnern. Achso Gladbach. Gegen kein Team gewinnt es sich so schön, wie gegen Gladbach. Ich erinnere mich an ein 8:2. Lecker war das.

11. 1.FC Köln – Ich hab nichts gegen die Kölner und erinnere mich mit Frohsinn an die Zeiten von Christoph Daum und dessen vergeblichem Versuch die Bayern von der Tabellenspitze der Bundesliga zu verdrängen. Sehr unterhaltsam, sah gut aus, hat aber gar nicht geklappt. Auch nicht mit Icke Häßler und Pierre Littbarski. Haben die eigentlich zusammen gespielt? Nein, oder?

12. Karlsruher SC – Erinnert sich noch jemand an die Eurofighter? Also nicht die Schalker Eurofighter, sondern die Karlsruher. Das Farmteam der Bayern begeisterte durch Spieler, wie Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Michael Sternkopf oder halt Euro-Eddi. Ich komme gerade nicht auf seinen Nachnamen. Ich werde alt. 93/94 kam man bis ins Halbfinale des UEFA-Cups. Ein Team, dass ich gerne in der 1.Liga hätte. Der KSC der letzten Jahre war mir dagegen eher gesichtslos und fad.

13. Dynamo Dresden – Ein Ost-Quoten-Team muss es ja geben, aber warum denn gerade Dynamo? Vielleicht weil es gefühlt immer geregnet hat, der Boden tief war und die Bälle immer hochgespielt wurden im Rudolf-Harbig-Stadion. Vielleicht auch weil ich mit dem Rest der Ost-Clique noch weniger anfangen kann.

14. Unterhaching – Revanche.

15. VfB Stuttgart – Wir nähern uns langsam dem Füllmaterial meiner Wunsch-Liga. Der VfB gehört irgendwie dazu. Mit Argumenten kann man ja da sowieso nicht kommen. Höchstens das Derby-Argument (siehe Kickers, Stuttgarter)

16. 1.FC Kaiserslautern – Ich freue mich eigentlich immer über so Rührstücke wie “der Betze bebt”, “die roten Teufel” oder halt den uneinnehmbaren Betzenberg. Schön, dass die Lauterer wieder dabei sind.

17. VfL Bochum – Apropos Rührstücke. Die Unabsteigbaren gehören doch auch in Liga 1. Aber nur, wenn es mal wieder Typen wie Torsten Legat oder den Ex-Preußen Uwe Leifeld gibt.

18. Eintracht Braunschweig – Günther Mast. Trikotwerbung. Ronnie Worm, ein früher Lieblingsname. Breitner in der Provinz. Merkhoffer. Franke. Gelb-blau fand ich schick.

Viele Teams bleiben unerwähnt. Das ist nicht tragisch, denn Gott sei Dank sieht die Liga so aus, wie sie aussieht.

Nebenbei hat der Spielbeobachter einen ebensolche Liste erstellt. Stadioncheck auch. Und diverse andere: Siehe Kommentare unten!

werkself-SONNtalk: weserreisegedanken

Gestern, am Samstagabend – die gewohnte Surftour durch das schwarz-rote soziale Netzwerk: Bayers Zweite holt kurz vor Schluss einen Punkt gegen Elversberg und die Bayern dürfen den gelb-schwarz gestreiften Überfliegern aus Dortmund beim Üben des Meisterjubels zuschauen.

Und querbeet fragt man sich: was macht die WERKSELF aus der westfälischen Vorlage im “wir hängen die Bayern ab”-Programm?

2-2 verloren!

Um 20.05 Uhr am Sonntagabend, kurz nach Verlassen des grün-weißen Weserdunstkreises, ist diese Frage – emotional und von Enttäuschung geprägt – schnell beantwortet: Nichts! Warum, wieso, weshalb? Weil zwei Tore nicht verhindert wurden, die nie hätten zustande kommen dürfen? Weil Bremen Platz bekam, der 80 Minuten der WERKSELF gehörte? Weil das 0-3 nicht fiel … ? Ja, kann wohl niemand abstreiten.

Typisch Bayer? Nein! Klar, auch jetzt um 20.47 Uhr – irgendwo bei Oldenburg – ärgere ich mich maßlos über die gefühlte Niederlage in diesem komischen Stadion. Aber ich teile die Meinung nicht, dass wir es hier mit einem schwarz-rot-typischen Verhaltensmuster zu tun haben, dagegen sprechen die Ergebnisse der noch kurzen Post-Nürnberg-Ära und auch die Tabelle. Ich bin sicher, dass wir uns die beiden Punkte wiederholen, spätestens in München. Nicht falsch verstehen: Enttäuschung, Frust, Wut, Kritik – alles richtig. Das Ergebnis von heute war natürlich ein Unding und natürlich soll ein Blick auf die Tabelle den 10-Minuten-Blackout nicht schönreden. Aber ich halte unsere Jungs für stark genug, dass sie das wegstecken und schon am Samstag gegen Wolfsburg den Verfolgern zeigen werden, dass so leicht keiner an uns vorbeikommt.

Warum? Weil mein Bauch und mein Bayer-Herz mir das jetzt – in einer Stunde fahre ich an der BayArena vorbei – genau jetzt sagen.

So und jetzt gehts auf in die Facebook- und die Onlinemedienwelt. Bin mal gespannt, wie da der Tenor ist: “.. typisch Bayer, wie immer, Big-Points holen die nie ..”! So wirds wohl sein … heute wars auch so. Aber denkt dran: Wer ein Leben lang mit den Augen in die Vergangenheit blickt, schaut ein Leben lang mit dem Hintern in die Zukunft.

Schwarz-rote Grüße
Klaus