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Die Grenzen der Leidenfähigkeit
Die Verpflichtung eines neuen Spielers verleitet mich in der Regel dazu, zu hoffen. Zu hoffen, dass der Spieler sympathisch ist, Leistung bringt, Siegtore schießt, seine Mitspieler galant in Szene setzt und am Ende auch noch bescheiden über die eigene großartige Leistung mit den Reportern parliert. Die Leistung des neuen Spielers ist natürlich in den Gesamtkontext zu setzen, denn wenn es mal gerade nicht so läuft, dann reißt gerade dieser neue Spieler die Mannschaft mit sich. Es gibt Sieg um Sieg, eine Serie wird gestartet, Ziele werden erreicht und das alles nur wegen eines Spielers.
Wahlweise kann man dieses Szenario auch gegen einen neuen Trainer austauschen, aber darum soll es heute nicht gehen. Der neue Spieler ist natürlich Vedran Corluka, der ausgeliehen für ein halbes Jahr, die rechte Seite in Bayers Verteidigung verstärken und positive Akzente in Richtung gegnerisches Tor setzen soll. So die Theorie.
Am Samstag hatte ich leider nicht die Möglichkeit das Spiel von Bayer gegen Stuttgart live zu sehen, umso mehr erfreute es mich, als gerade dieser eben genannte Spieler positiv im Ticker erwähnt wurde. “Corluka mit einer Flanke von der Grundlinie direkt auf Simon Rolfes, dessen Schuss Ulreich nicht festhalten kann – Kießling staubt ab. Tor.”
Wow. Was für ein Beginn. Soviele tolle Ereignisse in einer Aktion. Eine Flanke von der Grundlinie. Hui. Unfassbar. Das gibt es doch schon ewig nicht mehr in Leverkusen. Und dann auch noch Rolfes mit Torgefahr. Es kommt noch besser. Kießling mit einem Tor. Besser konnte es an diesem Nachmittag nicht mehr werden. Der Ticker wurde noch einige Mal aktualisiert, der Ausgleich fiel. Die Führung. Und am Ende konnte ich den erneuten Ausgleich sogar live im Radio hören.
Wieder einmal. Ein Tor in letzter Minute. Verschenkte Punkte. Um den Ertrag gebracht. Kullertor. Ich kann es nicht mehr hören. Ganz im Ernst. Es geht mir so auf den Senkel, dass die Werkself seit Ewigkeiten dafür bekannt ist, 2- oder 3-Tore-Vorsprünge zu verspielen. Alternativ geht halt auch noch der Gegentreffer in der letzten Minute. Die verspielte Meisterschaft am 34.Spieltag, oder, oder, oder! Wie soll man das als Fan aushalten? Ich bin an den Grenzen meiner Leidensfähigkeit angekommen. Corluka und die Hoffnung war vergessen.
Fitzelkönig 19: #Kagawa
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Ein Thema
“Ballack beschäftigt mich total. Ich konnte drei Tage lang nicht schlafen. Ich bin froh, dass ich überhaupt 90 Minuten durchgehalten habe.”
— Yalcin Imre (@fehlpass) Januar 29, 2012
Diese äußerst sympathischen, aber auch humoristischen Worte stammen von Manuel Friederich und sie reflektieren genau das, was in Leverkusen derzeit so los ist. Es gibt genau ein Thema: Michael Ballack. Ein Thema was mich nur sportlich interessiert. Ballack spielte gestern beim 1:1 gegen Bremen nicht und wurde auch nicht vermisst. Der Trainer traf vermutlich die richtige Entscheidung statt seiner Simon Rolfes, Lars Bender und Stefan Reinartz aufzustellen und mit zwei Stürmern zu starten.
Festzuhalten bleibt weiterhin, dass es eines der besten Leverkusener Spiele in dieser Saison war. Die Abwehr stand ordentlich. Danny da Costa fiel in der Defensive etwas ab, was zu seiner Auswechslung in der Halbzeit führte, brachte aber ins Offensivspiel immer wieder Akzente ein, die ich mir von dem ein oder anderen Außenverteidiger auch öfter mal wünschen würde.
Weiterhin dürfte sich kein Leverkusener Fan über den Einsatz der Werkself beschweren dürfen. Da wurde jederzeit gerannt und kein Ball verloren gegeben. Auch nach dem Rückstand durch Pizarro in der ersten Hälfte steckte man nicht auf. Nach der Pause und der Verschiebung von Schürrle ins Mittelfeld und Derdiyoks Einsatz im Sturm bestimmte Bayer dann sogar das Match. Es gab erspielte Chancen und die Möglichkeit auf den Sieg – was man natürlich der Mannschaft auch wieder vorwerfen kann. Diese halt nicht genutzt zu haben.
Denn damit ließ man zum einen Bremen nicht hinter sich in der Tabelle und zum anderen muss man zum jetzigen Zeitpunkt feststellen, dass Bayern, Dortmund und Schalke siegten und man höchstens noch auf Gladbach Punkte gut machen kann, wenn die denn heute gegen Stuttgart verlieren.
Interessant waren auch die erneuten Äußerungen von Holzhäuser bzgl. der Kaderplanung und dass der derzeitige Kader ohne Champions League nicht zu finanzieren ist. Wie geht es weiter bei Bayer und gewinnt man nicht großen finanziellen Spielraum, wenn Ballack spätestens im Sommer geht? Adler dürfte wohl auch nicht mehr auf der Gehaltsliste stehen und welche Spieler sind dann noch zu teuer?
Leverkusen spielt als nächstes gegen Stuttgart und dann warten Dortmund und Barca. Ob danach schlauer ist, wage ich zu bezweifeln – es sei denn man gewinnt alle 3 Spiele. Ich werde nicht schlau aus Leverkusen.
Fitzelkönig: #Papierverbrauch
Fußball und Liebe
Fußball und Liebe. Ein problematisches Feld zwischen Fan, Frau und Ferein. Ok – der war billig. Fan, Partner und Verein so die absolut korrekte Titulierung. Vernachlässigt der Fan den Verein, verliert die Mannschaft eine wichtige Stimme auf den Zuschauerrängen. Es gibt weniger Unterstützung, weniger Zuschauer (einen) und der Verein wird – gefühlt – nur noch verlieren. Er muss natürlich auf Zuschauereinnahmen verzichten, verliert so Geld und dann irgendwann die Lizenz. Eine einfache Rechnung, die der Fan natürlich nicht mit ansehen kann und will.
Doch auch die Frau (oder der Mann) sollen (wollen) nicht vernachlässigt werden. Schließlich möchte man sich Ärger ersparen, wenn man vom Fußballspiel nach Hause kommt. Will nicht angemosert werden, wenn man wieder nach Bier und Schweiß stinkt, sondern möchte nach Niederlagen liebevoll in den Arm genommen und getröstet werden und nach Siegen beglückwünscht werden zur Wahl des Vereins. Am Tisch wartet nach dem Spieltag immer ein leckeres Mahl, ein kühles Getränk und der Partner nickt natürlich zustimmend, wenn es um die Fehlentscheidungen des “Unparteiischen” geht.
Ach und eigentlich müssen wir ja auch über die Liebe des Vereins zum Fan sprechen. Geht der Verein nicht auf die Bedürfnisse des Anhängers ein, muss mit Liebesentzug, Pfiffen und geworfenen Bierbechern gerechnet werden. Keine Leistung, keine Zuschauer, keine Einnahmen, keine teuren tollen Spieler, noch weniger Zuschauer, noch weniger Leistung, Abstieg, Lizenzentzug, Niemandsland. Blöd.
Wir stellen fest, dass das Bermudadreieck der Liebe zwischen Verein, Partner und Fan immer wieder Beteiligte verschlingt und an unschönen Stellen des Lebens ausspuckt. Stichwörter dazu: Kreisliga, Straße, Ascheplatz.
Am 14.02. ist nun Champions League-Achtelfinale. Leverkusen spielt daheim gegen Barcelona. Für den Fan und den Verein das Größte. Für den nicht-fussballaffinen Partner mit Hang zu romantischen Stunden am Valentinstag eher ein Graus. Und jetzt kommt ihr ins Spiel. Habt ihr schon mal Probleme mit eurem Partner, bzgl. eines Fußballspiels gehabt? Vielleicht sogar wegen des 14.02.?
Das schöne ist, dass die interessanteste Geschichte einen Preis gewinnen könnte – vielleicht hat der Preis sogar was mit Champions League zu tun. Vielleicht sogar mit einem ehemaligen Weltstar. Ihr dürft gespannt sein.
Fitzelkönig 18: #Reus
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